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Mit Millionen gegen Blochers «EU-NO»: Prominent besetztes Komitee kämpft für die Rettung der Bilateralen

Wahlplakat gegen die Masseneinwanderung: Nach dem Ja formiert sich Widerstand.
Wahlplakat gegen die Masseneinwanderung: Nach dem Ja formiert sich Widerstand.Bild: KEYSTONE

Mit Millionen gegen Blochers «EU-NO»: Prominent besetztes Komitee kämpft für die Rettung der Bilateralen

05.04.2015, 17:1905.04.2015, 17:36
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Ein neuer Verein aus Unternehmern und Politikern will für den Erhalt der bilateralen Verträge mit der EU kämpfen. Die letzte Woche gegründete Vereinigung namens «Vorteil Schweiz» tritt dem «EU-NO»-Komitee von alt SVP-Bundesrat Christoph Blocher entgegen.

Es ist dies nicht der erste Verein, der seit dem Ja zur Masseneinwanderungs-Initiative gegründet wurde – aber einer mit finanziellem Gewicht.

Milliardär Hansjörg Wyss kämpft für die Bilateralen.
Milliardär Hansjörg Wyss kämpft für die Bilateralen.Bild: KEYSTONE

Zu den Mitgliedern von «Vorteil Schweiz» gehören die Unternehmer und Milliardäre Hansjörg Wyss und Jobst Wagner. «Wir sind eine Bewegung für ein wieder positiveres Verständnis der Schweiz zu Europa», sagte Wagner am Sonntag der «Tagesschau» von SRF. Und sie sind bereit, für die Rettung der Bilateralen Millionen zu investieren, wie Wagner gegenüber der «Tagesschau» andeutete.

«Für eine weltoffene Schweiz eintreten»

«Viele Leute wollen dasselbe wie wir: für eine weltoffene Schweiz eintreten, die Bilateralen erhalten, aber keinen EU-Beitritt», sagte der Berner Unternehmer und Mäzen in einem Interview mit der «SonntagsZeitung». Die Wirtschaftsverbände hätten sich in den letzten Monaten nicht mit letzter Konsequenz für den Erhalt der Bilateralen und das Völkerrecht eingesetzt.

«Darum braucht es diesen Verein, der die konstruktiven Kräfte bündelt, die sich weder rechtlich noch wirtschaftlich abschotten wollen und sich für den Wohlstand, die Freiheit und die Sicherheit der Schweiz einsetzen.»

Massgeblichen Anteil am Verein «Vorteil Schweiz» hat BDP-Nationalrat Hans Grunder, der im Hintergrund die Fäden spann und Geldgeber auftrieb. Mit dem Verein sollen die Bilateralen nicht nur bestätigt und weiterentwickelt werden. «Vorteil Schweiz» setzt sich zudem für die Achtung des Völkerrechts ein und will die Kündigung der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) verhindern.

Gründungsmitglieder «Vorteil Schweiz»
Jobst Wagner, Unternehmer

Hansjörg Wyss, Unternehmer

Nicole Loeb, Unternehmerin

Alex Wassmer, Unternehmer

Raymond Loretan, Unternehmer (SRG-VR-Präsident) 
Hans Grunder, BDP-Nationalrat 
Ruedi Noser, FDP-Nationalrat

Raphaël Comte, FDP-Ständerat

Filippo Lombardi, CVP-Ständerat

Tiana Angelina Moser, GLP-Nationalrätin

Pascale Bruderer, SP-Ständerätin

Regula Rytz, Grüne Nationalrätin

Jean-Daniel Gerber, alt Staatssekretär

Breite Unterstützung zugesagt

Über die Parteigrenzen hinweg seien «alle pragmatischen Kräfte eingeladen, bei der Koalition der Vernunft mitzumachen», sagte Wagner. Auch linksgrüne Politikerinnen und Politiker hätten ihre Unterstützung zugesagt. Laut «SonntagsZeitung» haben sich dem Verein unter anderem Pascale Bruderer (SP/AG), Filippo Lombardi (CVP/TI) Raphaël Comte (FDP/NE) und Hans Grunder (BDP/BE) angeschlossen.

Wyss und Wagner unterstützen den Verein mit einer «substanziellen Summe», wie Wagner gegenüber SRF sagte. Der Milliardär Hansjörg Wyss unterstützt bereits die Gruppe «Raus aus der Sackgasse» (RASA). Diese hatte im Dezember 2014 die Volksinitiative «Raus aus der Sackgasse! Verzicht auf die Wiedereinführung von Zuwanderungskontingenten» lanciert. (meg/sda)

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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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stadtzuercher
05.04.2015 18:28registriert Dezember 2014
Ich finds langsam echt genug: Milliardäre hüben wie drüben, welche versuchen sich die Politik zu kaufen. Erst befreit man diese Milliardäre von ihren Steuern (Beispielsweise sind deren Kapitalgewinne steuerfrei, meine Arbeit aber wird voll besteuert), und dann wird mit dem so gewonnen Geld geschmiert und manipuliert wos geht.
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