Der Musiker und Schriftsteller Jürg Halter, früher als Kutti MC bekannt, hat sich auf Facebook mit einem offenen Brief an die wählerstärkste Partei der Schweiz gewandt – und damit offenbar einen Nerv getroffen. Innert kürzester Zeit wurde der Beitrag über 1000 Mal geteilt.
Halter beginnt mit den Worten: «Sehr geehrte SVP. Du tust mir leid. Ich möchte Dir helfen. – Aber kann man mit Dir überhaupt ein ernsthaftes Gespräch führen? Du hast keinen Anstand, keine Umgangsformen.»
Und kommt gleich zur Sache:
Halter prangert die Angstmacherei an:
Er stellt fest:
Halter kritisiert die mangelnde Transparenz bei der Parteienfinanzierung. Das sei der Demokratie unwürdig. Ausserdem schiesst er gegen SVP-Stratege und Financier Christoph Blocher.
Halter kündigt eine Solidaritätsaktion an. Mit sechs Wahlplakaten wolle er die SVP in ihrem «armseligen Kampf für die Schwächung der Schweizer Demokratie unterstützen».
Gezeichnet:
In einem Folgepost nimmt Halter Stellung zu den positiven und negativen Reaktionen, die er auf seinen offenen Brief erhalten hat. In den Kommentaren habe er jedem SVP-Sympathisanten, der eines seiner Argumente überzeugend widerlegen könne, eine Einladung auf ein Bier versprochen. Viel Überzeugendes scheint nicht gekommen zu sein. Denn Halter konstatiert:
(rey)
Sehr geehrte SVP,Du tust mir leid. Ich möchte Dir helfen. – Aber kann man mit Dir überhaupt ein ernsthaftes Gespräch f...
Posted by Jürg Halter on Friday, 25 September 2015
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[...] seit längerem macht: Man gesteht der SVP zu, dass sie alle Themen setzt und reagiert nur - meistens auf den Mann (die Partei) spielend. Dabei wird vergessen, dass man so nie selber relevant werden kann. Nie selber die Themen setzten wird. Niemals die 'Vorherrschaft' der SVP brechen kann. Es führt eher dazu, dass sich die Wähler hinter der SVP auf den Kurs eingeschworen werden.
Ich hoffe für Watson (und die Schweiz) wirklich, dass man dieses Spiel durchschaut uns endlich versucht, die Regeln zu ändern. Das benötigt offensichtlich aber mehr Weitsicht als angenommen.
Auf SVP-Trompetenstösse zu reagieren ist drum aus zwei Gründen r/wichtig:
1. als Vehikel für grosse Verbreitung
2. weil nicht Weniges davon schlicht falsch ist und nicht unwidersprochen bleiben darf