Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Zürcher Kronenhalle gewährt «SRF Dok» in drei Sendungen einen Einblick hinter den Traditionsbetrieb.
Einer der porträtierten Personen ist der Küchenchef Peter Schärer, der seit 33 Jahren im Nobelrestaurant arbeitet. Schärer steht nun aufgrund seines Auftritts in der SRF-Sendung in der Kritik. Denn der Küchenchef lässt auch vor der Kamera seinen Emotionen freien Lauf. «Das ist ein Tubel! Das reicht grad mal einen Tag», ärgert sich Schäfer über einen Angestellten, dem bei einer Bestellung ein Fehler unterlaufen ist.
Der Umgangston des Küchenchefs hat Folgen. Auf Google hat das Restaurant einige schlechte Bewertungen erhalten. «SRF Dok gesehen und entschieden, dass ich sicher nie Gast sein werde in der Kronenhalle», schreibt eine Person. «Die SRF-Sendung war keine gute Werbung», eine weitere.
Doch nicht alle teilen dieselbe Meinung. Viele Personen verteidigen den Küchenchef auf Google: «Wer schon mal in einer Gastroküche gearbeitet hat, weiss, dass es da auch mal laut wird. Nur wegen einer Doku jetzt dem Restaurant durch schlechte Bewertungen schaden zu wollen, ist niveaulos.» Eine weitere Person kommentiert: «Wer nur aufgrund eines DOK-Beitrags die Fähigkeiten der Küchencrew anzweifelt, hat definitiv was verpasst. Genau solche Küchen bringen gute Köchinnen und Köche hervor.»
Im Interview mit dem Restaurant-Magazin Gault-Millau wehrt sich Peter Schärer selbst gegen die Kritik: «Von meinen drei Sous-Chefs arbeitet jener, der am wenigsten lang hier ist, seit 23 Jahren mit mir zusammen. Mein Führungsstil scheint also zu funktionieren.» Sein oberstes Prinzip sei das Gleichheitsgebot. «Jeder und jede wird gleichbehandelt, niemand wird bevorzugt», so Schärer.
Die erste Sendung ist am 5. April und die zweite am 12. ausgestrahlt worden. Der dritte Teil wird am 19. April um 21.05 Uhr gezeigt. Mehr Informationen zur dreiteiligen Doku findest du hier. (cst)
Ich arbeite auch im Kundendienst und wenn es hektisch wird, werden wir im Hintergrund auch laut, aber versuchen die Qualität der Arbeit, für den Kunden, so hoch wie möglich zu halten. An der Front sollte die Hektik nicht spürbar sein. Und den Eindruck hatte ich bei der Dok-Sendung: Wenn die Lieferung nicht erfolgt dann ärgert sich der Küchenchef, weil er für die Kunden die Ware nicht hat.