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Im Kampf gegen Foodwaste werden Gemüse-Qualitätsnormen angepasst

Im Kampf gegen Foodwaste werden Gemüse-Qualitätsnormen angepasst

01.06.2023, 11:2001.06.2023, 11:20
27.11.2018, Niedersachsen, Oldenburg: Blick auf eine Kiste mit Nahrungsmitteln, die anl
Künftig sind damit in Läden vereinzelt auch Produkte mit geringen Schönheitsmakeln erhältlich.Bild: DPA

Schweizer Gemüseproduzenten wollen im Kampf gegen Foodwaste ein Zeichen setzten. Ab Donnerstag gelten neue Qualitätsnormen. Künftig sind damit in Läden vereinzelt auch Produkte mit geringen Schönheitsmakeln erhältlich.

Erstmals seit 2014 sind die Qualitätsnormen bei 65 Produkten umfassend überarbeitet worden, wie der Verband Schweizer Gemüseproduzenten (VSGP) am Donnerstag mitteilte. Neu steigt die Toleranz gegenüber leichten Schönheitsfehlern bei Gemüsen. Mit der Anpassung der Qualitätsnormen soll Schweizer Gemüse insgesamt noch nachhaltiger werden.

Der Verband des Schweizerischen Früchte-, Gemüse- und Kartoffelhandels (Swisscofel) zeigte sich in der Medienmitteilung überzeugt, dass die Konsumierenden die neuen Normen begrüssen und akzeptieren werden.

Mit der Anpassung der Qualitätsnormen reagiert die Branche nach eigenen Angaben auf verschiedene Entwicklungen der letzten Jahre. Sie leiste damit einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung desbundesrätlichen Aktionsplans gegen die Lebensmittelverschwendung. Dieser hat das Ziel, die Lebensmittelverluste bis 2030 gegenüber 2017 zu halbieren.

Ausserdem reduziert die Branche als Folge des Absenkpfades Pflanzenschutzmittel und Nährstoffe den Einsatz von Pflanzenschutzmittel. Und schliesslich reagiert sie auf die klimawandelbedingte Zunahme von Wetterextremen.

Laut einem Uno-Bericht sind Foodloss und Foodwaste die drittgrösste Quelle von Treibhausgasemissionen. In der Schweiz ist die Umweltbelastung durch vermeidbare Lebensmittelabfälle laut dem Landwirtschaftlichen Informationsdienst (LID) etwa halb so gross, wie die des gesamten motorisierten Individualverkehrs.

Vermeidbare Abfälle entstehen meistens, weil die Ernte nicht den strengen Handelsvorschriften entspricht und keine Abnehmer findet oder auch aufgrund von saisonaler Überproduktion.

Laut dem LID begrüssen Gemüseproduzentinnen und -produzenten die neuen Qualitätsnormen. Ihnen sei aber bewusst, dass sie nicht faule oder verfressene Produkte verkauften könnten. (oee/sda)

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