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Rückrufe bei Lebensmitteln haben 2021 zugenommen

Rückrufe bei Lebensmitteln haben 2021 zugenommen – oft zu viel THC in Produkten

18.10.2022, 18:0418.10.2022, 18:04
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Die Anzahl der Produkterückrufe hat 2021 bei Lebensmitteln zugenommen. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) erliess in dieser Kategorie 61 Rückrufe (Vorjahr 49) und 18 Warnungen.

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Letztes Jahr wurden häufiger Produkte zurückgerufen als in vorigen Jahren.shutterstock

Hauptgrund für Lebensmittel betreffenden Rückrufe waren pathogene Mikroorganismen, wie das BLV in seinem am Dienstag veröffentlichten Jahresbericht 2021 schreibt. Die nachgewiesenen Bakterien umfassten Listerien, Coli-Bakterien und Salmonellen. Der zweithäufigste Grund waren biologische Kontaminationen. Davon seien 15 Meldungen auf THC Höchstwertüberschreitungen zurückzuführen.

Oft zu hohe THC-Werte

Dabei wurden unterschiedliche Lebensmittel, die Cannabis oder Cannabisextrakte enthalten und zum Verzehr vorgesehen sind, untersucht und insbesondere auf die Einhaltung der THC-Höchstwerte und unerlaubte CBD-Heilanpreisungen überprüft. Auffallend sei die Häufung bei diätetischen Lebensmitteln, Nahrungsergänzungsmitteln und angereicherten Lebensmitteln.

Wie 2020 waren auch 2021 Pestizidrückstände ein häufiger Grund sowohl für öffentliche Warnungen wie auch für Rückrufe. Dies sei insbesondere auf Ethylenoxid-Rückstände in Sesamprodukten aus Indien zurückzuführen. Aber auch Lebensmittelzusatzstoffe und Aromastoffe, diätetische Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel und angereicherte Lebensmittel waren in einem höheren Ausmass betroffen, so das BLV. Der Stoff wird als wahrscheinlich krebserregend eingestuft.

Erstickungsgefahr

Gebrauchsgegenstände wurden 13 Mal zurückgerufen, zudem gab es auch zwei Warnungen. Meistens bestand Verschluckungs- respektive Erstickungsgefahr zum Beispiel bei Spielzeug sowie die Gefahr der Übertragung von chemischen Stoffen vom Produkt auf die Haut.

Wurde ein betroffenes Produkt im Ausland hergestellt oder möglicherweise ebenfalls in EU-Mitgliedsstaaten abgegeben, so werden die Behörden der betroffenen Länder informiert. Dies erfolgt im Schnellwarnsystem RASFF (Rapid Alert System for Food and Feed).

Insgesamt habe die Anzahl RASFF-Meldungen zugenommen. In der Europäischen Union wurden im Jahr 2021 insgesamt 4590 (Vorjahr) 3766 RASFF-Meldungen herausgegeben. Die Schweiz war von 315 (Vorjahr 241) dieser Meldungen betroffen und hat davon 67 selber ausgelöst (2020: 61). Eine Meldung vom RASFF-System muss nicht eine Warnung oder einen Rückruf auslösen. (saw/sda)

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