Schweiz
Frontex-Referendum

Frontex: Blockadeaktion vor Bundesamt in Bern

Frontex
Am frühen Freitagmorgen blockierten Aktivistinnen und Aktivisten das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit und hingen Schriftzüge auf.Bild: Bündnis gegen Frontex

Protest gegen Frontex: Aktivisten blockieren Eingang des Bundesamts in Bern

22.04.2022, 10:3422.04.2022, 14:24
Mehr «Schweiz»

Rund 30 Aktivistinnen und Aktivisten haben am Freitagmorgen den Eingang zum Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) in Bern blockiert. Damit protestierten sie gegen die Erhöhung des Schweizer Beitrags an die EU-Grenzschutzorganisation Frontex.

Die mit einem Referendum bekämpfte Vorlage gelangt am 15. Mai zur eidgenössischen Abstimmung. Die Demonstrierenden verlangten Bewegungsfreiheit für alle. Wie sie mitteilten, gehören sie einem losen Bündnis an. Der zum Alltag gewordene Ausnahmezustand sei nicht mehr länger hinzunehmen.

Was du zur Frontex-Abstimmung wissen musst – erklärt in 99 Sekunden

Video: watson/Helene Obrist, Emily Engkent

Die Abschottung der Grenzen Europas müsse ein Ende haben. Die Einsatzkräfte dort seien abzurüsten, fordert das Bündnis. Fast 24'000 Menschen seien der Abschottung seit 2014 zum Opfer gefallen – im Mittelmeer ertrunken, an der Grenze erschossen, gestorben durch Suizid in Lagern, gefoltert und getötet nach der Abschiebung. Und das seien nur die offiziellen Zahlen, hiess es weiter. Die Schweiz sei dabei Komplizin.

Die Befürworter des Frontex-Ausbaus sind dagegen der Meinung, die Schweiz solle bei der Überwachung der Schengen-Aussengrenzen ihren Teil der Verantwortung tragen und die Zusammenarbeit mit den europäischen Ländern nicht aufs Spiel setzen.

Frontex
Zwei Polizisten tragen eine Person vom Gelände.Bild: Bündnis gegen Frontex

Die Aktion endete gegen 8 Uhr früh. Die Polizei war mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort und befragte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kundgebung vor Ort, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA beobachtete. (saw/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
54 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Q.E.D.
22.04.2022 12:31registriert Dezember 2021
Wir haben in der Schweiz die Möglichkeit über alles abstimmen zu können.

Warum meinen immer ein paar Wenige, welche sich "im Recht" sehen, dass sie Strassen oder Eingänge zu blockieren müssen?

Eine Demo, um auf das Thema vor einer Abstimmung aufmerksam zu machen, OK, aber anderen den Zugang zu verwehren oder zu nötigen?

Und
"Die Demonstrierenden verlangten Bewegungsfreiheit für alle"
ist wieder so eine eindimensionale, ideologische Sichtweise ohne an die Folgen und deren Konsequenzen zu denken.
8117
Melden
Zum Kommentar
avatar
ursus3000
22.04.2022 11:01registriert Juni 2015
Wieso werden diese Querdenker, Aktivisten genannt? Früher waren Aktivisten, Leute die etwas gemacht haben. Die Latte wird immer tiefer gehängt. Irgendwann sind sogar die Leute, die am Morgen aufstehen, Aktivisten...
5913
Melden
Zum Kommentar
avatar
der_senf_istda
22.04.2022 10:57registriert Juni 2017
Geht doch einfach Abstimmen am 15.Mai, anstatt Blockaden zu veranstalten und die Polizei zu beschäftigen.
477
Melden
Zum Kommentar
54
So viele sind 2023 aus deiner Gemeinde weggezogen – und das waren ihre Zügel-Ziele
Fast 700'000 Schweizerinnen und Schweizer sind im letzten Jahr umgezogen. In der jährlichen Umzugsstatistik des Bundesamts für Statistik ist ebenfalls ersichtlich, wohin diese Personen gezügelt haben.

Kisten packen, Wohnung putzen, neue Möbel kaufen – Zügeln ist gemäss der Umzugsplattform Movu Schweiz die drittgrösste Stressquelle im Leben eines Menschen. Trotz des verursachten Stresses wechselt pro Jahr durchschnittlich fast jede zehnte Schweizerin und jeder zehnte Schweizer seinen Wohnsitz. Im Jahr 2023 waren es gemäss der Umzugsstatistik des Bundesamts für Statistik rund 695'000 Personen, die gezügelt haben.

Zur Story