Schweiz
Genf

Auftritt von Putin-Vertrauter Matwijenko in Genf trotz Sanktionen

Trotz Sanktionen: Putin-Vertraute Matwijenko darf in Genf auftreten

Erfolg für den Kreml: Russlands mächtigste Frau und Vertraute von Präsident Putin, Walentina Matwijenko, ist als Vorsitzende des Föderationsrates in Genf aufgetreten – obwohl sie wegen ihrer Unterstützung des Überfalls auf die Ukraine auf der Sanktionsliste steht.
28.07.2025, 20:2529.07.2025, 03:22

Die Erfahrung zweier Weltkriege müsse Warnung vor einem Dritten Weltkrieg sein, sagte Matwijenko, angesichts der Konflikte in der Welt. Die 76-Jährige steht als glühende Befürworterin des von Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine auf westlichen Sanktionslisten – jenen der USA, der EU und der Schweiz.

epa12268345 Valentina Matvienko, speaker of the Council of the Federation of the Federal Assembly (Russian Federation) delivers her statement, during the 15th Summit of Women Speakers of Parliament (1 ...
Walentina Matwijenko ist am Montag in Genf aufgetreten.Bild: keystone

In Russland wurden Bilder gezeigt, wie die mit einem Regierungsflugzeug angereiste Matwijenko bei der Landung mit Blumen empfangen wurde. Sie nimmt in Genf an einer mehrtägigen Versammlung von Parlamentspräsidentinnen und -präsidenten der Interparlamentarischen Union (IPU) teil. Nationalratspräsidentin Maja Riniker eröffnete am Montag den 15. Gipfel der Parlamentspräsidentinnen.

Matwijenko, die in Italien eine Villa mit Privatstrand besitzen soll, präsentierte sich in der Schweiz als Botschafterin der Verständigung und forderte einen Frieden, der die «Sicherheit aller Nationen» gewährleiste. Ihr Präsident Putin wird allerdings seit März 2023 vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag per Haftbefehl als Kriegsverbrecher gesucht.

Zu den Sanktionen äusserte sich das Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) Mitte Juli auf Anfrage von Keystone-SDA, im Rahmen des Sitzstaatabkommens des Bundesrates mit der Interparlamentarischen Union sei die Schweiz dafür zuständig, die Einreise offizieller Delegierter zu erleichtern. Bei Bedarf seien Sanktionen für die Dauer der Konferenz vorübergehend aufzuheben.

Russland hat seinen Krieg gegen die Ukraine unter anderem unter dem Vorwand begonnen, dass die eigene Sicherheit durch die Ambitionen des Nachbarlands, der Nato beizutreten, gefährdet sei. Neben Matwijenko waren auch die ebenfalls sanktionierten Duma-Politiker Leonid Sluzki und Pjotr Tolstoi bei der Veranstaltung in Genf. (sda/dpa)

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47 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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sowhat
28.07.2025 20:51registriert Dezember 2014
Warum ist sie in die Schwriz gelassen worden? Was ist mit unseren Behörden los. Ich bin schockiert, dass das in diesem Land möglich ist.
Wie kann Maja Riniker eine Rede halten, in der sie NICHT sagt, die Frau muss raus. Ich fasse es einfach nicht.
Wozu gibt es bitte Sanktionen, wenn dif so offensichtlich hintertrieben wrtden?
🤮🤢
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Andi7
28.07.2025 20:52registriert November 2019
Interessant wären auch Details wie:

-Wie kommt diese Frau nach Genf, mit einem offiziellen RU-Flugzeug?
-Wie kann sie in Italien nach wie vor Grundstücke haben? Wird das von sanktionierten Personen nicht konfisziert?
-Wer soll sie da mit Blumen empfangen haben, das kann doch nur inszeniert sein, oder?
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Giusep
28.07.2025 20:35registriert August 2019
Ja,ja....anderen vorwerfen, sie hielten sich nicht an Sanktionen aber selbst den Kriegstreibern Tür und Tor öffnen. Solche Politiker gehören selbst hinter Schloss und Riegel.
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