Das Wichtigste vorne weg: Alle sieben Bundesräte wurden wiedergewählt. Mit einem absoluten Glanzresultat wurde die CVP-Bundesrätin Viola Amherd wiedergewählt. Sie erhielt 218 Stimmen von der Vereinigten Bundesversammlung. Auf sie folgte Alain Berset mit 214 Stimmen, Ueli Maurer mit 213 Stimmen und Simonetta Sommaruga mit 192 Stimmen.
Der grüne Angriff wurde zudem abgewehrt. Auch der FDP-Aussenminister Ignazio Cassis wurde mit 145 Stimmen wiedergewählt. Das zweitschlechteste Resultat fuhr die FDP-Bundesrätin Karin Keller-Sutter ein. Sie erhielt lediglich 169 Stimmen.
Die weiteren Highlights der Gesamterneuerungswahl im Listicle:
Noch bevor die Bundesratswahlen um 8.00 Uhr überhaupt starteten, sorgte ein anderes Ereignis für ziemlich viel Aufregung. Auf der Terrasse des Bundehaus versammelten sich Journalisten und Fotografen en masse, um den dramatischen Sonnenaufgang über den Berner Alpen zu fotografieren. Böse Zungen munkelten, dass dies wohl das dramatischste Ereignis des Tages werden würde.
Das Spektakel geht los! Draussen, auf dem Balkon des Bundeshauses! #parlch #brwahl19 pic.twitter.com/iJyu3ytncm
— Stefan Müller (@MullerAltermatt) December 11, 2019
Das vorerst begehrteste Sujet bei der #brwahl19 👇🏻 pic.twitter.com/79XxXigXWT
— Sandro Brotz (@SandroBrotz) December 11, 2019
Das Wetter als Drama-Queen. Wirds heute noch dramatischer im Bundeshaus bei der #brwahl19? Ich denke nicht. pic.twitter.com/U88JgP4BuC
— Dominik Meier (@nikbern) December 11, 2019
Ziemlich zahnlos war der Angriff der Grünen auf den Sitz von FDP-Bundesrat Ignazio Cassis. Er wurde mit 145 Stimmen in seinem Amt bestätigt. Regula Rytz, die Sprengkandidatin der Grünen, erhielt 82 Stimmen. Sie nahm die Niederlage gelassen zur Kenntnis.
Ans Aufgeben denken die Grünen aber nicht. Co-Präsident Balthasar Glättli bedankt sich auf Twitter bei der SP-Fraktion für die Stimmen. Und betont erneut den Anspruch auf einen grünen Bundesratssitz.
Herzlichen Dank der SP-Fraktion für die Wahlempfehlung und den 82 Mitgliedern der Bundesversammlung für die Stimme für Regula Rytz!
— Balthasar Glättli (@bglaettli) December 11, 2019
Die Nichtwahl ändert nichts am legitimen Anspruch der @GrueneCH im #Bundesrat mit Verantwortung zu tragen.#parlch #brwahl19 #brw19 #Bundesratswahl
Bereits SVP-Bundesrat Ueli Maurer startete mit einem starken Resultat. Er wurde mit 213 Stimmen gewählt. Noch mehr Stimmen machte Viola Amherd. Sie erhielt das beste Resultat seit Hans-Peter Tschudi, der 1971 mit 220 Stimmen wiedergewählt worden war.
Mit 218 Stimmen löst sie gar Didier Burkhalter ab, der 2015 eine Stimme weniger holte. Drittplatziert: Doris Leuthard mit 215 Stimmen. Amherd war im Dezember 2018 als Nachfolgerin von Doris Leuthard in die Landesregierung gewählt worden. Im Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) hat sie erste Akzente gesetzt, etwa bei der Vorlage für die Kampfjet-Beschaffung oder mit der Neubesetzung der Stelle des Armeechefs.
@Violapamherd ROCKT! pic.twitter.com/XeVrIKiPJ0
— Martin Landolt (@LandoltMartin) December 11, 2019
Der eigenen Bundesrätin @Violapamherd derart huldigen - kann man machen, muss man aber nicht 😂. #brwahl19 @JCVPSchweiz pic.twitter.com/6pPnM7ZKJH
— Dominik Meier (@nikbern) December 11, 2019
Dass unsere Bundesräte solche Glanzergebnisse erzielen (Berset mit 214, Amherd mit 218 Stimmen und Maurer mit 213), zeigt wie Kompetent unser BR besetzt ist und wie gross das Vertrauen in ihre Arbeit ist.
— Nick Glättli (@nickglaettli) December 11, 2019
Super Resultat für unsere Viola: Die Vereinigte Bundesversammlung hat die Verteidigungsministerin #Amherd mit 218 von 232 gültigen Stimmen im Amt bestätigt. Ganz herzliche Gratulation, @Violapamherd, voll verdient @CVP_PDC @CSV_CH @csv_zh
— Kathy Riklin, Zürich (@KathyRiklin) December 11, 2019
Von den 246 Mitglieder der Vereinigten Bundesversammlung waren nur 244 im Parlamentssaal anwesend. Es fehlten FDP-Nationalrätin Doris Fiala und der Berner BDP-Nationalrat* Lorenz Hess.
#bundesratswahlen : wenn man mit Bandscheibenvorfall flach liegt, ist der @watson - Beitrag ‚war nicht am Platz‘ einfach nur blöd. Und natürlich auch die schlauen Kommentare!
— Lorenz Hess (@LorenzHess) December 11, 2019
Hess meldete sich im Verlauf der Wahl über Twitter. Er sei wegen eines Bandscheibenvorfalls verhindert. Von Doris Fiala heisst es, dass sie wegen eines medizinischen Notfalls in der Familie nicht an den Wahlen teilnehmen konnte.
Weniger zu jubeln hatte die FDP-Justizministerin Karin Keller-Sutter. Sie wurde zwar problemlos wiedergewählt, musste aber ein sehr bescheidenes Ergebnis mit 169 Stimmen hinnehmen.
Überraschend waren vor allem die 21 Stimmen, die Parteikollege und Nationalrat Marcel Dobler erhielt. Woher die Stimmen kamen, darüber lässt sich nur mutmassen. Womöglich von Seiten der SVP, die mit der Politik der Justizministerin im vergangenen Jahren nicht zufrieden war. Ebenfalls zum mageren Ergebnis für Keller-Sutter haben vermutlich einige Leerstimmen aus dem rotgrünen Lager gesorgt.
* Zur Info: Wir haben Lorenz Hess in einer ersten Version fälschlicherweise als CVP-Nationalrat bezeichnet. Wir entschuldigen uns für diesen Fehler.
Rechnen ist manchmal etwas schwierig. 145 < 169 🤷♂️