Schweiz
Gesellschaft & Politik

1. August: So erlebte Simonetta Sommaruga bisher ihr Präsidialjahr

ACHTUNG SPERRFRIST/ATTENTION EMBARGO: 1. AUGUST 2020, 00:01 --- UHR Bundespraesidentin Simonetta Sommaruga spricht waehrend der Aufzeichnung der 1. August Ansprache, am Mittwoch, 29. Juli 2020 in Bern ...
Der Bevölkerung erteilt Sommaruga in der Corona-Krise die Note «hervorragend».Bild: keystone

«Wir stehen jetzt an einem anderen Punkt» – Simonetta Sommaruga zieht Zwischenbilanz

Die Coronavirus-Krise hat die ersten sechs Monate des Präsidialjahres von Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga geprägt. Die Kombination aus Zeitdruck und zu beschliessende Massnahmen seien eine grosse Last für alle Bundesräte gewesen.
01.08.2020, 07:4301.08.2020, 13:57
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«Die Verantwortung, die ich in diesen Monaten gespürt habe, war enorm», sagte die Bundespräsidentin am Freitagabend im Gespräch zum 1. August mit dem Schweizer Fernsehen SRF. Sie sei aber jemand, die in einer Krise ruhig werde – sie könne innere Kraft sammeln, betonte sie. Aber Sommaruga habe nicht immer gleich gut geschlafen, erklärte sie.

Der Druck sei für alle Bundesräte gross gewesen. Und die Mitglieder des Bundesrats seien sich nicht immer einhelliger Meinung gewesen. Es sei aber bezeichnend, dass der Bundesrat kein einziges Mal habe abstimmen müssen, sagte sie.

Als Bundespräsidentin sei es ihre Aufgabe, die unterschiedlichen Sichtweisen und Erfahrungen zusammenzubringen und einen Mittelweg zu finden, damit sich am Schluss alle ein Stück weit in der Entscheidung wiederfinden könnten. Dieser Mittelweg war der Bundespräsidentin sehr wichtig, wie sie mehrfach betonte.

Der Bevölkerung erteilte sie für ihr Verhalten die Note «hervorragend». Dies habe damit zu tun, dass es ein gewisses Vertrauen in den Bundesrat gebe. Aber relevant sei auch gewesen, dass die Schweiz eben diesen Mittelweg gegangen sei. Die Massnahmen seien nicht zu früh gekommen – sondern Schritt für Schritt, weshalb die Bevölkerung die Entscheide habe nachvollziehen und den Weg mitgehen können.

Risiko für gleiche Situation «klein»

Sommaruga rechnet nicht damit, dass es bei einem allfälligen weiteren Anstieg der Coronavirus-Fallzahlen wieder zu einer gleichen Situation kommt, wie zu Beginn der Coronavirus-Krise. «Wir stehen jetzt an einem anderen Punkt», sagte sie. Mit dem Wissen und den Massnahmen, die in den vergangenen Monaten gesammelt und erarbeitet worden seien, sei das Risiko für einen kompletten Rückfall klein, betonte Sommaruga.

Die SP-Politikerin freut sich aber auch wieder auf die anderen Dossiers. «Die Klimathemen sind mir ein Herzensanliegen», sagte sie. Die Coronavirus-Krise solle kein Hindernis sein, auch an anderen Themen zu arbeiten, die für die Schweiz und die Welt wichtig seien. Bei der Klimafrage könne man für die Schweiz so viel Gutes herausholen, auch Arbeitsplätze, zeigte sich Sommaruga am Freitag gegenüber SRF überzeugt.

Die Coronavirus-Krise sei aber prägend und noch nicht vorbei – «Wir müssen dranbleiben und auch am 1. August spüren: wir sind ein Land und halten zusammen.» (viw/sda)

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Simonetta Sommarugas Rendezvous mit der Realität
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Simonetta Sommarugas Rendezvous mit der Realität
Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga besucht am Tag der ersten Lockerungen des Lockdowns die Schule Länggass in Bern.
quelle: sandra ardizzone / ch media / sandra ardizzone / ch media
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Sommaruga auf der griechischen Flüchtlingsinsel Lesbos
Video: srf
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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Mecker Ziege
01.08.2020 08:31registriert Mai 2020
Von Corona sollte man noch nicht in der Vergangenheit erzählen. Meine Mutter sitzt wegen Corona mit 94 Jahren in Einzelhaft!
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Calvin Whatison
01.08.2020 09:41registriert Juli 2015
Es wäre dann vielleicht auch an der Zeit, dass der Bundesrat das Zepter wieder übernimmt und sich seiner Rolle bewusst wird Frau Sommaruga. Die einzelnen Kantone scheinen überfordert.
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Garp
01.08.2020 11:19registriert August 2018
Frau Sommaruga war wohl schon lange nicht mehr selber einkaufen, ich erteile der Schweizer Bevölkerung eine 2.
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