Die Genferin Mazzone galt lange als politische Senkrechtstarterin. 2015 wurde sie als 27-Jährige in den Nationalrat gewählt, vier Jahre später folge der Schritt in den Ständerat. Bei den vergangenen Parlamentswahlen verlor sie ihr Amt allerdings überraschend – woraufhin sie mit den Worten «für mich war es das» das Ende ihrer politischen Karriere andeutete.
«Die Niederlage hat mich getroffen», erklärt Mazzone heute ihre damaligen Worte. Nun habe sie sich aber entschieden, sich weiter politisch zu engagieren. «Nach intensivem Nachdenken habe ich gemerkt, dass das Präsidium mich reizt», sagt sie. Ihr Herz schlage weiterhin für die Grünen.
Die Bevölkerung erlebe derzeit einen «Schlüsselmoment», so Mazzone zu ihrer Motivation, «die schlimmsten Szenarien bei Klima und Biodiversität werden Realität». Weiter gebe es derzeit «Gegenwind» in Form eines Revivals der AKW-Technologie, der Wolfsjagd, des Rechtspopulismus und eines möglichen Autobahnausbaus auf sechs Spuren. «Ich bin überzeugt, dass wir Grünen in dieser Zeit eine zentrale Rolle spielen müssen», sagt Mazzone. Das Präsidium habe dabei als «Nervenzentrum der Partei» eine wichtige Funktion inne.
Die Grüne Partei ist derzeit auf der Suche nach einem Nachfolger von Balthasar Glättli. Der Zürcher hatte nach der Schlappe der Grünen bei den Parlamentswahlen – fünf der 28 Sitze im Nationalrat gingen verloren – erklärt, im April dieses Jahres nicht für eine Wiederwahl zur Verfügung zu stehen.
Ein Co-Präsidium kommt für Mazzone nach eigener Aussage nicht infrage. Sie wisse um die Dominanz der Deutschschweiz, begründete sie ihre Haltung. Bei den anderen Parteien gebe es in der kommenden Legislatur nur Parteipräsidenten und -präsidentinnen aus der Deutschschweiz.
Die Bewerbungsfrist für die Nachfolge des Zürcher Nationalrats Balthasar Glättli läuft bis zum 4. Februar. Die Delegierten werden den neuen Präsidenten oder die neue Präsidentin am 6. April auf ihrer Versammlung bestimmen.
Mazzone ist die erste Politikerin, die angekündigt hat anzutreten. Noch nicht über eine Kandidatur entschieden haben gemäss früheren Aussagen die Nationalrätinnen Sibel Arslan (BS) sowie Irène Kälin (AG). Arslan hatte gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA gesagt, sie könne sich vorstellen, das Amt zusammen mit Mazzone auszuüben.
Die Zürcher Nationalrätin Marionna Schlatter sagte nach der Ankündigung Mazzones der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, sie verzichte auf eine Kandidatur für die Nachfolge Glättlis. Stattdessen bewerbe sie sich als Vizepräsidentin.
Zuvor hatte Schlatter Mazzone auf X zu ihrer Kandidatur beglückwünscht: «Bravo, Lisa, zu Deiner Kandidatur. Gerne möchte ich Dich als Vizepräsidentin unterstützen», schrieb sie.
Der Vorstand der Grünen des Kantons Zürich nominierte Schlatter am Dienstagabend einstimmig als Vizepräsidentin, wie die Kantonalpartei mitteilte. Schlatter bringe langjährige Partei-Führungserfahrung mit. Als nationale Parlamentarierin sei sie zudem eine bekannte und profilierte Vertreterin der Grünen, hiess es zur Begründung.
Mehrere andere Politikerinnen und Politiker hatten sich für die Glättli-Nachfolge bereits vor Mazzones Interview aus dem Rennen genommen, unter ihnen Fraktionschefin Aline Trede, ihre Tessiner Nationalratskollegin Greta Gysin, der Freiburger Nationalrat Gerhard Andrey sowie der Glarner Ständerat Mathias Zopfi. (dab/cmu/sda)
Mehrere andere Politikerinnen und Politiker hatten sich für die Glättli-Nachfolge bereits vor Mazzones Interview aus dem Rennen genommen, unter ihnen Fraktionschefin Aline Trede, ihre Tessiner Nationalratskollegin Greta Gysin, der Freiburger Nationalrat Gerhard Andrey sowie der Glarner Ständerat Mathias Zopfi.
(dab, mit Material von Keystone-SDA)
(Frage, weil ich es einfach nicht weiss)
Soso.
Macht sie dann als Präsidentin der Grünen gemeinsame Sache mit der SVP um die Zuwanderung zu beenden?
Weil 100K+ Zuwanderung pro Jahr ohne konsequenten Ausbau aller Infrastrukturen endet in einem absoluten Chaos.
Ohne Einsitz in den ausschlaggebenden Kommissionen und
ohne Anspruch auf Redezeit/Meinungsäusserungs-Recht im Parlament!
Dürfte ein exorbitanter Mehraufwand darstellen ?!