Sechs herzige Bärner Giele machen Oberwil-Lieli so richtig fertig
Die Schweiz hat einen Protestsong! Er ist super, kommt aus Bern und verarscht den Aargau. Die Berner Band Kummerbuben macht sich nämlich über Oberwil-Lieli lustig. Die Aargauer Gemeinde um den bald abtretenden Gemeindeammann und Vollblut-SVPler Andreas Glarner wird im neuen Song der Kummerbuben zur Hauptstadt eines konservativen, kleingeistigen Zwergenstaats gemacht:
dir sit am überbiisse, dass es nümm schön isch.
Hätt i e Vorschlag, s'isch besser für au:
Dir bechömet es Schtück Land im Aargau.»
Es gibt dort «nume ei Partei, u'd Kommentarschpalte ghört euch ganz elei». Statt «Tagesschau» läuft immer nur «Samschtig-Jass», am Radio nur Trauffer. «U jede heisst Pfeuti». Also so, wie Gölä mit bürgerlichem Namen.
Das Video zu «Oberwil-Lieli» wurde in einem Schopf des Berner Modelleisenbahnclubs gedreht. Und woran erinnern die täuschend herzige Miniatur-Ästhetik und ein kurzes Gitarrengeschrammel von «Oberwil-Lieli»? Genau, an «Burn the Witch», den Radiohead-Hit vom letzten Jahr. Da wurde sehr schön gezeigt, was in so einem Zwergenstaat mit fremden Fötzeln passiert.
Andreas Glarner ist selbstverständlich not amused: «Der Song ist tatsächlich böse und wird unserem schönen Dorf in keinster Art und Weise gerecht», wird er in der «Aargauer Zeitung» zitiert.
(sme)
