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Das wollen die USA und Russland von der Ukraine für Frieden

USA und Russland wollen Ukraine zu Abgabe von Gebiet zwingen – so reagiert Selenskyj

Ein 28-Punkte-Plan sieht territoriale Zugeständnisse der Ukraine im Osten des Landes vor. Im Gegenzug bekäme das besetzte Land Sicherheitsgarantien der USA. Was sagt Kiew zu dieser Idee?
20.11.2025, 03:5620.11.2025, 03:56
Renzo Ruf, Washington / ch media

Der amerikanische Präsident nimmt einen neuen Anlauf, um den Krieg in der Ukraine zu beenden – und zwar in enger Zusammenarbeit mit Russland. Ein 28-Punkte-Plan, der angeblich von Donald Trumps Unterhändler Steve Witkoff direkt mit seinem russischen Gegenüber ausgehandelt wurde, sieht massive Zugeständnisse der Ukraine vor.

President Donald Trump, right, shakes the hand of Russia's President Vladimir Putin during a joint press conference at Joint Base Elmendorf-Richardson, Alaska, Friday, Aug. 15, 2025. (AP Photo/Ja ...
Wladimir Putin und Donald Trump bei ihrem Treffen in Alaska im August.Bild: keystone

So müsste das Land «de facto» die beiden Provinzen Luhansk und Donezk vollständig an Moskau abtreten. Russlands Präsident Wladimir Putin wäre es demnach nicht erlaubt, Streitkräfte im Donbass zu stationieren. Im Gegenzug würde Washington der Ukraine die Garantie abgeben, dass es das Land gegen künftige russische Aggressionen verteidigen würde. So berichtete es am Mittwoch das Online-Portal Axios.

Die Ukraine ist aktuell militärisch geschwächt

Der Friedensplan, der sich in groben Zügen an Trumps Nahost-Deal zur Beendigung des Gaza-Kriegs orientiert, sei ohne grossen Input der Ukraine oder der Europäischen Union erarbeitet worden. Witkoff und Putins Sonderbotschafter Kirill Dmitrijew hätten zuletzt Ende Oktober, als der Russe nach Miami reiste, darüber verhandelt. Zum fast gleichen Zeitpunkt hatte Trump ein erneutes Gipfeltreffen mit Putin in Budapest abgesagt. Axios zitierte den Putin-Vertrauten Dmitrijew mit den Worten:

«Wir haben den Eindruck, dass die russische Position wirklich gehört wird.»

Witkoff soll dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj den Friedensplan bereits vorgestellt haben, meldete die «Financial Times». Der Amerikaner wolle, dass Selenskyj das Gerüst akzeptiere, auch wenn viele Vorbedingungen der Ukrainer für direkte Gespräche mit Russland nicht erfüllt seien.

Selenskyj erneuert Forderung nach gerechtem Frieden

Selenskyj erneuerte derweil auf dem Internetdienst X seine Forderung nach einem «gerechten Frieden». Er sagte, Russland könne nur dann gestoppt werden, wenn die Verbündeten der Ukraine starken Druck auf den Kreml ausübten.

Politisch und militärisch befindet sich Selenskyj allerdings derzeit unter Druck. Die Regierung Trump will diese Schwächephase nutzen, um Kiew von den Vorzügen des Planes zu überzeugen. Selenskyj wird am Donnerstag in der ukrainischen Hauptstadt eine Militärdelegation aus den USA zu Gesprächen empfangen, die von einem hochrangigen Vertreter des Pentagons angeführt wird — der auch seit langen Jahren mit Vizepräsident JD Vance befreundet ist. (aargauerzeitung.ch)

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32 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Randy Orton
20.11.2025 06:19registriert April 2016
„Im Gegenzug würde Washington der Ukraine die Garantie abgeben, dass es das Land gegen künftige russische Aggressionen verteidigen würde“ das haben die USA bereits gegeben in den 90ern und doch nicht Wort gehalten.
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Weisch na?
20.11.2025 05:59registriert November 2022
Schon einmal hat die Ukraine verzichtet (damals bezog es sich auf all die Atomwaffen, die in der Ukraine stationiert waren) und erhielt im Gegenzug Sicherheits- und Bestandesgarantien von den USA, Grossbritannien, China, Frankreich und sogar Russland. Was hat‘s gebracht? Nichts! Zuerst marschierten 2014 die grünen Männchen in die Krim ein - und keine Reaktion der Sicherheitsgaranten. Dann der grosse Einmarsch der Russen 2022 - und die Garanten haben bis heute nicht mit eigenen Streitkräften darauf reagiert bzw. unterstützen im Hintergrund Russland (China).
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Hector B.
20.11.2025 06:12registriert Februar 2022
Die Sicherheitsgarantien der USA sind das Papier nicht wert auf dem sie geschrieben sind.
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USA und Russland arbeiten an geheimen Friedensplan – ohne Kiew oder Europa
Die Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine sind zum Stillstand gekommen. Anscheinend laufen jetzt wieder welche – jedoch ohne Kiew oder Europa.
Steve Witkoff ist Donald Trumps Mann für schwierige Missionen. Schon im Gaza-Krieg zwischen Israel und der Terrorgruppe Hamas vermittelte der Vertraute des US-Präsidenten. Nun berichtet das US-Onlineportal «Axios» von geheimen Runden mit Kirill Dmitrijew, dem Vertrauten des russischen Staatschefs Wladimir Putin.
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