In dem zur Schwing-Arena umgestalteten Eishockeyspielfeld startete die SVP mit Schweizer Brauchtum. «Wir feiern unsere einheimische Kultur», sagte Wahlkampfleiter Marcel Dettling.
Moderator Roman Kilchsperger outete sich als SVP-Fan und machte immer wieder Sprüche über die «Woke-Kultur». Beim Schweizer Fernsehen habe man 15 Jahre lang nicht gemerkt, dass er eigentlich kein Linker sei, scherzte er.
Neben musikalischen Auftritten des Musikers Florian Ast, Alphornbläsern oder der Compagnia Rossini bot der Anlass viel SVP-Prominenz. So erinnerten sich alt Bundesrat Christoph Blocher und seine Tochter Magdalena Martullo-Blocher an Schwingversuche im heimischen Garten.
Alt Bundesrat Ueli Maurer sorgte sich in seiner Rede im Sägemehlring um «seine Schweiz». «Ich will nicht, dass man sie kaputtmacht», sagte er. Die Zuwanderung könne für fast alle Probleme verantwortlich gemacht werden, vom Fachkräftemangel bis zur Wohnungsnot.
Parteipräsident Marco Chiesa zählte auf, welche Schweiz er nicht wolle: Keine 10-Millionen-Schweiz, keine «Zehntausende Asylmigranten pro Jahr», keine Vorschriften.
Die SVP wolle weniger Steuern, das Asylchaos stoppen und «entscheiden, wer in die Schweiz kommt», sagte Chiesa weiter. Letzteres brachte ihm viel Applaus von den Rängen ein.
«Wir sind Volkspartei», zitierte der Präsident einen SVP-Slogan. Alle Regionen seien am Anlass vertreten. Die Anwesenden könnten an den Wahlen den Unterschied machen. Die Bürger sollen in Chiesas Schweiz stets das letzte Wort haben.
Die St. Galler Ständerätin Esther Friedli wandte sich gegen den «Woke-Wahn», der immer groteskere Formen annehme. So sollen die Jasskarten angeblich nicht gendergerecht sein. Linksgrün fördere und toleriere dies. Die SVP setze sich hingegen dafür ein, dass «Buben Buben und Mädchen Mädchen sein können».
Auch die amtierenden Bundesräte Guy Parmelin und Albert Rösti hatten kurze Auftritte. Den wohl grössten Applaus erhielt aber der abtretende Zürcher Nationalrat Roger Köppel. Er bezeichnete sich als «untypischsten SVPler». Seine Grosseltern seien Sozialdemokraten gewesen, sein Vater bei der CVP. Er selber habe mal schulterlange Haare getragen und beim «Tages-Anzeiger» gearbeitet. Dennoch habe ihn die SVP überzeugen können.
Die rund 600 Kandidatinnen und Kandidaten, die für die SVP ins Rennen gehen, marschierten schliesslich nach Kantonen getrennt in die Arena ein. (rst/sda)
Nix mit Volk, im Gegenteil man kopiert offensichtlich den Wahlkampf der US Reps- und die scheren sich bekanntlich 0 um Demokratie.
Oder meint er eher, Vorschriften sollen die anderen einschränken, und nicht ihn selbst?