Jean-Daniel Ruch zieht einen Schlussstrich. Eigentlich hätte er Staatssekretär für Sicherheitspolitik (Sepos) werden sollen, Chef des neu geschaffenen Amts im Verteidigungsdepartement (VBS) von Viola Amherd. Diesen Posten wird er nicht antreten, berichten «SRF» und der «Blick» übereinstimmend.
Das VBS bestätigt die Berichte in einer kurzen Mitteilung von Mittwochmittag: Botschafter Jean-Daniel Ruch habe sich «nach reiflicher Überlegung entschieden, die Leitung des Staatssekretariates SEPOS nicht zu übernehmen». Er informierte Bundesrätin Amherd vergangene Woche über seinen Entscheid.
Nun wird er auch noch seinen aktuellen Job als Botschafter der Schweiz in der Türkei verlieren. Dies bestätigt das Eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten auf Anfrage von CH Media. Ruch verlasse das EDA auf eigenen Wunsch.
«Jean-Daniel Ruch bleibt bis Ende des Jahres in Ankara und wird das Departement am 30. Juni 2024 endgültig verlassen. Das EDA respektiert die Entscheidungen von Jean-Daniel Ruch und dankt ihm für seinen Einsatz im Dienste der Schweiz», heisst es in einer kurzen Stellungnahme des Departements.
Eigentlich hätte Ruch im kommenden Jahr den Posten antreten sollen. Der Botschafter in der Türkei hatte nicht zu den Favoriten für das Amt gezählt. Viele Beobachter hatten damit gerechnet, dass Sicherheitschefin Pälvi Pulli die Leitung im Staatssekretariat übernimmt.
Warum Ruch sein Amt nicht antritt, ist unklar. Gemäss «Blick» soll es mit seinem Lebenswandel zu tun haben. «Er könnte offenbar erpressbar sein, heisst es», schreibt die Zeitung. Das EDA nimmt dazu keine Stellung: «Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes können keine weiteren Informationen gegeben werden.» Nun soll die Stelle neu ausgeschrieben werden. Wie aus dem VBS zu erfahren ist, soll die Einrichtung des neuen Staatssekretariats durch die personellen Turbulenzen an der Spitze nicht verzögert werden. (bzbasel.ch)