Schweiz
Gesellschaft & Politik

Zuger SVP-Präsident wieder frei: Er bestreitet die Vorwürfe, gibt aber sein Amt ab

Politiker verhaftet

Zuger SVP-Präsident wieder frei: Er bestreitet die Vorwürfe, gibt aber sein Amt ab

24.12.2014, 10:0825.02.2015, 10:02
Mehr «Schweiz»
Der Zuger SVP-Kantonalpräsident Markus Hürlimann wurde verhaftet. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Der Zuger SVP-Kantonalpräsident Markus Hürlimann wurde verhaftet. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Der Zuger SVP-Kantonalpräsident Markus Hürlimann ist am Dienstag verhaftet worden. Dies bestätigt die Zuger Polizei gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Am Nachmittag wurde er wieder aus der Haft entlassen. Gegen den 40-Jährigen wird wegen Handlungen gegen die sexuelle Integrität ermittelt.

Der Vorwurf: Hürlimann soll nach der Landammann-Feier am vergangenen Samstag Sex mit der 34-jährigen Kantonsrätin Jolanda Spiess-Hegglin (Alternative – die Grünen) gehabt haben. Den Verdacht, dass dabei K.-o.-Tropfen im Spiel waren, klären die Strafverfolgungsbehörden nun ab. 

Die Co-Präsidentin der Alternative – die Grünen Zug konnte sich am Morgen nach dem Fest an nichts mehr erinnern und ging ins Spital, um Blut- und Urintests machen zu lassen. Dies vermeldete am Dienstag das Luzerner Online-Portal zentral+ und am Mittwoch die «Neue Zuger Zeitung». Der «Blick» publizierte am Mittwoch den Namen des Politikers. 

Ermittlungen von Amtes wegen

Das Spital hat daraufhin die Strafverfolgungsbehörden informiert. Weil es sich um ein Offizialdelikt handelt, wird dieses von Amts wegen verfolgt. Eine Anzeige habe Spiess-Hegglin nicht erstattet, sagte Judith Aklin, Sprecherin der Zuger Strafverfolgungsbehörden gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Die Ergebnisse der Blut- und Urintests liegen noch nicht vor. 

Fest stehe, bei dem Fest zu Ehren des neuen Landammanns sei sehr viel Alkohol geflossen. Was sich genau zugetragen hat und ob dabei auch K.-o.-Tropfen im Spiel waren, müsse nun abgeklärt werden, sagte Aklin. 

Hürlimann selbst bestreitet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe, «beziehungsweise sich eines strafbaren Verhaltens schuldig gemacht zu haben», wie sein Anwalt Markus Dormann mitteilte. Die bisherigen Untersuchungen hätten in keiner Weise bestätigt, dass K.-o.-Tropfen im Spiel gewesen sein sollen.

Hürlimann gibt SVP-Zug-Präsidium ab

Aufgrund des laufenden Verfahrens habe Markus Hürlimann die Parteileitung gebeten, das Präsidium der Kantonalpartei abgeben zu dürfen, schreibt die SVP Zug in einer Mitteilung. Bis zur nächsten Generalversammlung führe Vizepräsident und Nationalrat Thomas Aeschi ad interim die Partei. Hürlimann trete bis zur Beendigung des Verfahrens in den Ausstand. 

Es gilt die Unschuldsvermutung.

(sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
36 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Michael Mettler
24.12.2014 10:23registriert Februar 2014
Ich finde diesen SVP Mann nicht sonderlich sympathisch aber eine mediale Vorverurteilung an Weihnachten ist nicht sonderlich schön.
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Hansi Voigt
24.12.2014 14:36registriert Januar 2014
Hier wird überhaupt niemand verurteilt. Watson berichtet, dass ein in Zug bekannter Politiker inhaftiert wurde. Nicht mehr und nicht weniger. Der Mann wird keineswegs verurteilt, sondern es gilt explizit die Unschuldsvermutung. Es geht aber auch nicht, diese Tatsache (die Verhaftung), die eine öffentliche Person (Kant. Parteichef) betrifft und von öffentlichem Interesse (Ermittlungen wegen Vergewaltigung im Anschluss an Behördenessen) ist, totzuschweigen. Das ist die Pflicht der Medien und hat nichts mit Privatsachen a la Geri Müller, Kachelmann oder Bundeshaus-Selfies zu tun. So etwas bewusst nicht zu vermelden, käme einem Obrigkeitsjournalismus nahe, wie man ihn etwa in der DDR kannte.
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
⚡ ⚡ ⚡☢❗andre ☢ ⚡⚡
24.12.2014 10:32registriert Januar 2014
Bin ein SVP Hasser, aber kann man nicht warten bis was definitiv feststeht oder bewiesen ist, bevor man jemanden in den Dreck zieht?
00
Melden
Zum Kommentar
36
Was den Schweizerinnen und Schweizern am meisten Sorgen bereitet
Das Thema Gesundheit und Krankenkassen ist gemäss dem Sorgenbarometer der UBS die grösste Sorge der Schweizerinnen und Schweizer. Auch der Rest der Top-20-Sorgen der Bevölkerung ist stark materialistisch geprägt.

Auch 2024 hat das Forschungsinstitut gfs.bern im Auftrag der UBS die Schweizer Bevölkerung zu Sorgen und Identitätsmerkmalen des Landes befragt. Hauptsorge im laufenden Jahr waren Gesundheitsfragen und Krankenkassen. Dieses Thema hat im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozentpunkte auf neu 48 Prozent zugelegt, hiess es in einer Mitteilung vom Mittwoch.

Zur Story