Wermuth in der Nacht der langen Messer: «Wer jetzt hier ist, ist sicher nicht wichtig» ++ Hess sagt, was alle SVPler sagen
Unser Reporter-Team live dabei, an der «Nacht der langen Messer» in Bern. Rafaela Roth begleitete SP-Nationalrat Cédric Wermuth durch die Strassen und Bars der Hauptstadt, Maurice Thiriet heftete sich Erich Hess an die Fersen und spürte den Puls der SVP-Parlamentarier.
Morgen geht's weiter mit der Berichterstattung aus dem Bundeshaus. Was bisher passierte kannst du in diesem Nachrichtenticker nachlesen 👇
Zwei Erkenntnisse stehen nach der Nacht der langen Messer fest
Stargast Peter Spuhler taucht auf
Wer trudelt ein zu später Stunde? Peter Spuhler! Sprengkandidaten der ersten Stunde! #brw15 @watson_news pic.twitter.com/vQC6YaCZho
— Maurice Thiriet (@DickMo) December 8, 2015Thomas Aeschi und die geharnischte Reaktion auf die KO-Tropfen-Frage
Wermuth nach vier Bier: «Die Mitte hat den Schwanz eingezogen»
Der erfahrene Sprengkandidat
Der aktuelle Sprengkandidat
Wermuth meldet sich zurück – mit einer Stange!
"Wer jetzt hier ist, ist sicher nicht wichtig", sagt #Wermuth im #Bellevue. Er hatte ja Sitzungen @watson_news pic.twitter.com/fdktsLapNB
— Rafaela Roth (@RafaEllaRoth) 8. Dezember 2015Das SVP-Mantra
Stimmung steigt oder Die Verräter-Zigarette
Stimmung steigt. Ein SVPler (Matter) und der BDPLer (Landolt) rauchen eine Verräterzigarette. #brw15 @watson_news pic.twitter.com/c6JBcyEvS7
— Maurice Thiriet (@DickMo) December 8, 2015Martullo-Blocher stört Albert Rösti beim Essen...
Martullo-Blocher und Fast-Kandidat Albert Rösti. Üben Sie nochmal SevenThinkingSteps? #brw15 watson_news pic.twitter.com/RItzR22OzQ
— Maurice Thiriet (@DickMo) December 8, 2015Roger Köppel doziert
Roger Köppel (SVP) erklärt in der Bellevue-Bar, weshalb morgen genau der richtige gewählt wird. #BRW15 watson_news pic.twitter.com/Pbcekekpaw
— Maurice Thiriet (@DickMo) December 8, 2015Im Bellevue wird's gemütlich, doch Wermuth muss sitzen (geheim ;))
#Wermuth hat Sitzungen; Ort, Teilnehmer, Inhalt: geheim. Im #Bellevue wirds derweil gemütlich #nachtderlangenmesser pic.twitter.com/j31X4HDNjO
— Rafaela Roth (@RafaEllaRoth) 8. Dezember 2015Erich Hess sucht das Radio!
Mit Erich in die Bellevuebar
Wermuth analysiert das Dreierticket
#Wermuth in der #nachtderlangenmesser: "Kein einziger Staatsmann auf dem Dreierticket!" @watson_news #BRWahl15
— Rafaela Roth (@RafaEllaRoth) 8. Dezember 2015Toni Brunner wettert in der Elefantenrunde von TeleZüri
#Brunner: "Die Linke muss jetzt nicht so tun, als hätte sie #Gobbi in den Hearings eine Chance gegeben" @watson_news pic.twitter.com/DKN5GGWSzd
— Rafaela Roth (@RafaEllaRoth) 8. Dezember 2015«Wenn Hurter gewählt wird, dann gibt es halt drei FDP-Bundesräte.»
Die Elefantenrunde auf TeleZüri
watson on Tour mit Cédric Wermuth
Wermuth macht sich Gedanken über das Tessin
#Wermuth in Rage bei #TeleZüri: "Es wäre eine Schande fürs Tessin, wenn #Gobbi salonfähig würde."@watson_news #brw15 pic.twitter.com/yhmhnnhqL0
— Rafaela Roth (@RafaEllaRoth) 8. Dezember 2015Es gibt noch einiges zu bereden
#Wermuth beim #TeleZüri -Termin @watson_news #brw15 pic.twitter.com/MZcDRiHfQc
— Rafaela Roth (@RafaEllaRoth) 8. Dezember 2015Fazit
Fazit vor der Nacht der langen Messer: Niemand will sich wirklich in die Karten schauen lassen. Sprengkandidat wenig wahrscheinlich. #brw15
— Peter Blunschi (@PetBlun) 8. Dezember 2015So läuft die Bundesratswahl morgen
Gut bewappnet in die Nacht der langen Messer
Aktuell zur «Nacht der langen Messer»: Der #Kassensturz-Messer-Test zeigt, welches das schärfste Schneidgerät ist... https://t.co/ejYKrcQLhO
— SRF Konsum (@srfkonsum) 8. Dezember 2015Hach... keine Sprengkandidaten
#Journolife #thoughlife #sppointdepresse #BRW15 #nachtderlangenmesser @watson_news pic.twitter.com/JO9es2YaA7
— Rafaela Roth (@RafaEllaRoth) 8. Dezember 2015Noch nichts entschieden
Levrat: "Wir haben bezüglich Dreierticket nicht entschieden, treffen uns morgen 7.15h nochmal." #brw15 @watson_news pic.twitter.com/XUjXOc14la
— Maurice Thiriet (@DickMo) 8. Dezember 2015Nicht französisch
Levrat vor den Medien: Wir wagten #Parmelin nicht auf Französisch anzusprechen @watson_news #brw15 pic.twitter.com/wOlDujgUyl
— Rafaela Roth (@RafaEllaRoth) 8. Dezember 2015Ernüchterung bei der SP
Laut @ChristianLevrat hat die @spschweiz waren die Hearings ernüchternd. Nur eine Entscheidung: Keine Stimme für Gobbi. #brw15
— Peter Blunschi (@PetBlun) 8. Dezember 2015Levrat nicht begeistert von Aeschi
Das ist laut Nordmann der einige Entscheid, den die SP nach den Hearings mit den drei nominierten SVP-Kandidaten Norman Gobbi, Thomas Aeschi und Guy Parmelin gefällt hat.
Aus Sicht der SP-Fraktion ist der Tessiner Gobbi wegen seiner Lega-Herkunft nicht wählbar. Die Lega rede die Institutionen schlecht und verbreite rassistische Äusserungen, stellte Nordmann fest.
Levrat: "Aeschi ist auch nicht gut, das ist wie Blocher und Merz zusammen." #BRW15 @watson_news pic.twitter.com/ZDhdRG2cPP
— Maurice Thiriet (@DickMo) 8. Dezember 2015SP: «Wir wählen sicher nicht Gobbi»
Jean-Luc Nordmann SP: "Wir wählen sicher nicht Gobbi. Sonst ist alles offen." #BRW15 @watson_news
— Maurice Thiriet (@DickMo) 8. Dezember 2015SP-Entscheidung steht kurz bevor
Das ist die Perspektive, die SP-Fraktionspräsi Nordmann in 5 Min. haben wird. Point d. Presse #BRW15 @watson_news pic.twitter.com/YmQ4MpVIoq
— Maurice Thiriet (@DickMo) 8. Dezember 2015Zwischenstand: Alle Bürgerlichen setzten aufs Dreier-Ticket
Darbellay: CVP unterstützt Dreierticket der SVP
Ob die CVP einen bestimmten Kandidaten unterstützen wird, sagte Darbellay nicht. Die Fraktion werde sich am Mittwochmorgen vor der Wahl noch einmal treffen. (sda)
Norman Gobbi ohne Rückenwind durch Tessiner Vertreter in Bern
Filippo Lombardi (Ständerat, CVP) und Ignazio Cassis (Nationalrat, FDP) seien derzeit Fraktionspräsidenten ihrer Parteien, Marina Carobbio Vizepräsidentin der SP, sagte die Lega-Nationalrätin Roberta Pantani am Dienstag auf Anfrage.
Sie bestätigte zugleich eine Meldung des Tessiner Radio und Fernsehens RSI vom selben Tag, wonach vor allem die parteilichen Verpflichtungen der drei erwähnten Tessiner Vertreter dazu beigetragen haben, kein offizielles Unterstützungsschreiben zu verfassen. Es sei eine Entscheidung gewesen, sich generell nicht gemeinsam zu äussern, teilte SP-Nationalrätin Marina Carobbio auf Nachfrage mit.
«Wir sind nicht enttäuscht und hatten es auch erwartet», sagte Pantani am Dienstag vor den Mikrofonen des Tessiner Radios RSI. Der amtierende Tessiner Lega-Staatsrat Norman Gobbi gehört zu ihren Partei-Genossen. Bislang haben sich die Tessiner Kantonsregierung und das Tessiner Parlament offiziell für eine Kandidatur Gobbis ausgesprochen. (sda)
Darum wird es keinen Sprengkandidaten geben
Schlechte Karten für Sprengkandidaten
FDP will keine SVP-Bundesräte aufnehmen. Schlechte Zeiten für Sprengkandidaten. #Hurter #BRW15 @watson_news @DickMo pic.twitter.com/68d1p2DIWO
— Rafaela Roth (@RafaEllaRoth) 8. Dezember 2015watson vor Ort
.@cuboesch @watson_news @petarmarj #BRW15 Ja, gibt selbstverständlich Selfies: pic.twitter.com/jUgmMhroQv
— Maurice Thiriet (@DickMo) 8. Dezember 2015BDP beschliesst innerhalb des SVP-Tickets Stimmfreigabe
In der Anhörung habe sich keiner der Kandidaten entscheidend von den anderen abheben können, begründete die BDP ihren Verzicht auf eine konkrete Empfehlung aus dem Dreierticket.
Auch BDP wählt keinen Sprengkandidaten. NR Hess: "Wir halten uns an das offizielle 3-er-Ticket" #BRW15 @watson_news pic.twitter.com/XxBLtwXX3g
— Maurice Thiriet (@DickMo) 8. Dezember 2015
Die BDP will laut ihrer Mitteilung zur Fraktionssitzung vom Dienstag «den neuen Mehrheitsverhältnissen in der Bundesversammlung und dem Wunsch der SVP nach mehr Regierungsverantwortung Rechnung tragen». Im Gegenzug müsse die SVP in Zukunft die institutionalisierte Wahlfreiheit der Bundesversammlung anerkennen und respektieren. (sda)
Kein Heimatschutz
Cassis: "Kein FDP-Heimatschutz für ausgeschlossene SVP-Sprengkandidaten!" Ade, Thomas Hurter... 😢 #BRW15 @watson_news
— Maurice Thiriet (@DickMo) 8. Dezember 2015FDP wählt einen vom SVP-Ticket
Ignazio Cassis: FDP wählt einen vom SVP-Ticket, unterstützen keinen Sprengkandidaten. #BRW15 @watson_news pic.twitter.com/UlgwlfCqs5
— Maurice Thiriet (@DickMo) 8. Dezember 2015FDP informiert über ihre Strategie
Warten auf den Point de Presse der FDP. Wie wählen die an #BRW15 @watson_news pic.twitter.com/9JN1bGK8dW
— Maurice Thiriet (@DickMo) 8. Dezember 2015Grünliberale: «Sprengkandidaten werden wir nicht unterstützen»
Die Fraktion hörte die drei offiziellen SVP-Kandidaten Thomas Aeschi (ZG), Norman Gobbi (TI) und Guy Parmelin (VD) an. Gobbi sei auf Grund seiner Exekutiverfahrung und seiner Kommunikationsfähigkeit herausgestochen, sagte Moser. «Er wird Stimmen erhalten». Auch hab das Tessin wieder einmal einen Bundesrat zu Gut.
Wen vom SVP-Ticket die einzelnen Mitglieder der siebenköpfigen GLP-Fraktion wählen werden, sagte Moser nicht. Das sei eine individuelle Entscheidung. «Bei allen drei Kandidaten sind die Differenzen zu unseren Positionen enorm», so die Fraktionschefin. Die Begeisterung über die drei Anwärter sei begrenzt.
Moser äusserte sich auch zur Ausschlussklausel der SVP, die vorschreibt, dass ein nicht nominierter Kandidat nach der Annahme der Wahl zum Bundesrat aus der Partei ausgeschlossen wird. Die GLP hätten diese Klausel immer ignoriert. «Es würde der SVP gut tun, sie wieder abzuschaffen.» (sda)
Die Ausgangslage
Bild: KEYSTONE
Kaum ist die letzte Abstimmung an diesem Dienstagvormittag im Nationalrat vorbei, fahren die Handwerker ein. Die ehrwürdige Wandelhalle wird umgebaut für die grösste «Chilbi» in Bundesbern: Die Bundesratswahl vom Mittwoch.
Zuvor herrschte Hochbetrieb in den Vorzimmern des Parlaments. Knapp 24 Stunden vor der Wahl kursierten zahlreiche Mutmassungen, wer denn nun die Nachfolge von Eveline Widmer-Schlumpf antreten wird. «Alle fünf Minuten muss man ein neues Gerücht kommentieren», witzelte Balthasar Glättli, Fraktionschef der Grünen.
Für Gerede sorgte eine Meldung des «Blick», wonach die FDP Schaffhausen den SVP-Vertretern aus ihrem Kanton im Falle einer «wilden» Wahl Asyl gewähren würde. Also Ständerat Hannes Germann oder Nationalrat Thomas Hurter.
Hurter als Sprengkandidat?
Für Germann handelt es sich um die üblichen Spielchen im Vorfeld einer Bundesratswahl. Sie seien Ausdruck einer gewissen Frustration im Kanton, weil gleich beide Schaffhauser im SVP-internen Auswahlverfahren übergangen wurden.
Sich selber nimmt Hannes Germann einmal mehr aus dem Rennen: «Ich bin nicht Kandidat, das ist vorbei.» Thomas Hurter dagegen will sich weiterhin nicht äussern. Der gross gewachsene Linienpilot ist an diesem Vormittag fast schon auffällig gut gelaunt. Weiss er, dass ohnehin alles gelaufen ist?
Vielleicht hat er schlicht andere Optionen im Auge. Mitte-Politiker verweisen darauf, dass Hurter als Sicherheitspolitiker ein idealer Nachfolger von Ueli Maurer im VBS wäre. Für einen Sprengkandidaten Hurter zeigen sie hingegen wenig Begeisterung.
Zurück zu geordneten Verhältnissen
«Es wird einer der drei Nominierten», sagte CVP-Präsident Christophe Darbellay im Vorbeigehen. Der St.Galler Nationalrat Jakob Büchler sieht es genauso. Nach den acht Jahren mit BDP-Bundesrätin Widmer-Schlumpf wolle man zurück zu geordneten Verhältnissen.
Bild: KEYSTONE
Linke und grüne Politiker machen sich im Gespräch wenig Hoffnung, dass sie einen Sprengkandidaten durchbringen können. Es fehlen die Partner in der Mitte. Ein führendes CVP-Mitglied lässt immerhin ein Türchen offen: «Falls die SVP Guy Parmelin im Verlauf der Wahl zum Rückzug zwingen sollte, fühle ich mich frei.»
Der Waadtländer Nationalrat gilt als Favorit, weil er gemässigter auftritt als seine Mitbewerber Thomas Aeschi und Norman Gobbi. Der St. Galler SVP-Nationalrat und AUNS-Präsident Lukas Reimann denkt – oder fürchtet –, dass Parmelin gewählt wird.
Überraschungspotential bleibt bestehen
Das letzte Wort ist aber nicht gesprochen. Alles schaut gebannt auf die «Nacht der langen Messer», in der angeblich Bundesräte «gemacht» werden. Auch wenn dies nur selten der Fall war, bleibt ein Überraschungspotential bestehen.
Definitiv über die Strategie entschieden aber werde erst um 7 Uhr morgens, sagte SP-Nationalrat Cédric Wermuth. Dann treffen sich die Fraktionen zur letzten Sitzung vor der Wahl. Die Grünen, die eigentlich keinen SVP-Vertreter wählen wollten, halten sich je nach Verlauf der Wahl alle Optionen offen, meinte Balthasar Glättli.
Vielleicht wird am Ende doch ein Mr. X aus dem Hut gezaubert.
