Schweiz
Gesellschaft & Politik

Neue Juso-Initiative: Reiche Erben sollen 50 Prozent abgeben

Ronja Jansen, Praesidentin der JUSO Schweiz, reagiert nach den Hochrechnungen der Abstimmungen, beim Ja-Komitee die Hochrechnungen der Abstimmung zur Volksinitiative
Tritt am Sonntag ab: Noch-Juso-Präsidentin Ronja Jansen.Bild: keystone

Neue Juso-Initiative: Reiche Erben sollen 50 Prozent abgeben

Die Juso will eine neue Initiative lancieren: Reiche Erben sollen die Hälfte abgeben. Mit dem zusätzlichen Geld soll der Klimawandel bekämpft werden.
18.06.2022, 10:40
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Die Juso, die Jungpartei der SP, unternimmt einen neuen Anlauf für eine Erbschaftssteuer: «Wir verlangen, dass Erbschaften über 50 Millionen Franken zu 50 Prozent besteuert werden», sagte Juso-Präsidentin Ronja Jansen am Samstag in einem Interview im «Blick». Die zusätzlichen Einnahmen sollen dann für den Kampf gegen den Klimawandel eingesetzt werden. Kurz: Mit der neuen Juso-Initiative, sollen «die Reichen für den Klimawandel zahlen».

Jansen geht davon aus, dass etwa 2000 Superreiche von der neuen Erbschaftssteuer betroffen wären - nicht aber KMU oder Geschwister, die ein Haus erben. «Diese kleine Minderheit ist es, die massiv von der Ausbeutung unseres Planeten profitiert», sagte die Präsidentin. Sie sprach von einer «Ungleichheitskrise» und betonte: «Die Zerstörung unserer Zukunft wird von den Reichsten vorangetrieben, doch den Preis zahlen andere.» Heute würden jährlich fast 100 Milliarden Franken an Leute vererbt, «die für das Geld nichts geleistet haben».

Der Initiativtext soll am Sonntag an der Delegiertenversammlung verabschiedet werden, an der Jansen nach drei Jahren auch ihr Amt als Juso-Präsidentin abgeben wird. Gestartet werde dann wohl im Herbst. Die abtretende Präsidentin sieht trotz erwartetem Widerstand Chancen für ihr Anliegen: «Die Stärke unserer Initiative ist, dass absolut klar ist, wen sie betrifft und wen nicht.» Die «riesige Mehrheit» profitiere vom Anliegen. (bzbasel.ch)

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204 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Raembe
18.06.2022 10:44registriert April 2014
Wieder eine zu radikale und nicht durchgedachte Initiative der JUSO.
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namib
18.06.2022 11:02registriert März 2018
Mit den eingenommenen Steuern können wir dann die Arbeitslosenkasse unterstützen, weil einige Erben ihre Firma geerbte schliessen oder verkaufen müssen, um die Steuern bezahlen zu können. Bei sehr reichen Menschen liegt ja selten alles auf dem ZKB Sparbüchlein.
Leider ist auch diese Juso-Initiative ein nicht durchdachter Schnellschuss🤷🏻‍♂️
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Ohniznachtisbett
18.06.2022 11:33registriert August 2016
Das hatten wir doch alles schon... Erbschaftssteuer: Auf den 1. fair, weil man ja nur etwas abgibt, das man nicht selber erarbeitet hat. Problem: Hohe Vermögen sind nicht in bar oder sonstigen liquiden Mitteln vorhanden. Die sind in Firmen und Immobilien. Bedeuted: Erben müssen Firmenanteile und Immobilien verkaufen um Steuern zu zahlen, oder Kredite aufnehmen und diese Werte verpfänden. Hedgefonds, Banken, Immobilien Firmen und ausländische Investoren würden sich die Hände reiben. Ist dies, das Ziel der JUSO?
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