Die GLP ist im Kanton Nidwalden in die Regierung gewählt worden, dies auf Kosten der FDP, die einen ihrer beiden Sitze verliert. Die Mitte behält ihre drei Mandate, die SVP ihre zwei.
Bei einem absoluten Mehr von 5486 Stimmen machte Peter Truttmann (GLP) 6452 Stimmen. Der Geschäftsführer einer sozialen Einrichtung, der früher für die Mitte politisierte, holte sich damit für die GLP auf Anhieb einen Regierungssitz. Die GLP hatte bislang in Nidwalden keine Mandate auf kantonaler Ebene.
«Im Herzen grün, im Denken liberal», lautet das Motto von Truttmann. Er könnte davon profitiert haben, dass die Grünen, trotz des Megathemas «Klimawandel», es nicht schafften, eine Kandidatur für den Regierungsrat aufzustellen. Truttmann bezeichnete seine Wahl als «Überraschung».
Zu den Regierungsratswahlen traten fünf der sieben Bisherigen erneut an. Sie schafften die Wiederwahl problemlos. Volkswirtschaftsdirektor Othmar Filliger (Mitte) kam auf 10'250 Stimmen, Justiz- und Sicherheitsdirektorin Karin Kayser (Mitte) auf 10'036. Gesundheits- und Sozialdirektorin Michèle Blöchliger (SVP) erzielte 8770 Stimmen, Landwirtschafts- und Umweltdirektor Joe Christen (FDP) 8465 Stimmen und Bildungs- und Kulturdirektor Res Schmid (SVP) 7415.
Die Mitte konnte den durch den Rücktritt von Baudirektor Josef Niederberger frei gewordenen Sitz mit Therese Rotzer (Mitte) problemlos verteidigen. Die profilierte Landrätin und Juristin kam auf 7638 Stimmen und damit auf den fünften Platz. Sie sei von einem knappen Resultat ausgegangen, sagte Rotzer. Erfreut zeigte sie sich, dass in der siebenköpfigen Regierung neu drei Frauen sitzen.
Die Verliererin der Regierungsratswahl ist die FDP. Sie konnte den Sitz ihres nicht mehr angetreten Finanzdirektors Alfred Bossard nicht verteidigen, sondern musste den Sitz an die GLP abgeben. Die FDP war selbstbewusst mit drei Kandidaturen in die Wahlen gestiegen, die beiden Neuen, Judith Odermatt und Dominik Steiner, blieben aber unter dem absoluten Mehr und erreichten mit 5341 respektive 4984 Stimmen nur die Plätze neun und zehn.
Wie die FDP hatte auch die SVP die Doppelvakanz nutzen wollen, um einen dritten Sitz zu holen. Ihr dritter Kandidat Armin Odermatt erreichte zwar mit 6197 Stimmen das absolute Mehr, als achtplatzierter wurde er aber nicht gewählt. Chancenlos blieb bei der Wahl Urs Lang von der coronamassnahmenkritischen Gruppierung «Aufrecht» mit 1244 Stimmen.
(sda)