Über eine halbe Million Personen in der Schweiz sind überschuldet
Das Wichtigste zuerst
561'000 Personen in der Schweiz sind überschuldet. Dies hat eine Analyse des Onlinevergleichsdienstes comparis.ch gemeinsam mit der Wirtschaftsauskunftei CRIF ergeben. Die Anzahl überschuldeter Personen ist damit seit 2016 um 119'000, oder 22 Prozent, gestiegen.
Was heisst «überschuldet»?
Die Schuldnerquote erfasst alle in der Schweiz lebenden Privatpersonen, die schon einmal Konkurs anmelden mussten, gepfändet wurden, einen Verlustschein haben oder in einer Betreibungsfortsetzung sind.
Wer ist besonders davon betroffen?
Am gravierendsten ist die Schuldnerquote in der Westschweiz. Die höchste Schuldnerquote hat Neuenburg mit 10,9 Prozent, gefolgt von Genf mit 10,4 Prozent. Auf der anderen Seite der Skala befinden sich Appenzell Innerrhoden mit 1,6 und Uri mit 3 Prozent.
Grosse Unterschiede gibt es auch bei den Geschlechtern: Männer sind deutlich höher belastet als Frauen. In der Altersgruppe 46 bis 50 Jahre beträgt die Schuldnerquote bei den Männern 12 und bei den Frauen nur rund 8 Prozent. Zudem sinkt die Schuldnerquote bei den Frauen ab dem 40. Lebensjahr kontinuierlich. Bei den Männern ist sie zwischen 40 und 60 Jahren stabil hoch.
Den Titel für die höchste Schuldnerquote halten entsprechend auch die Männer – und zwar die 36- bis 40-jährigen. Bei Frauen wie Männern ist die Wahrscheinlichkeit, sich zu verschulden, zwischen 26 und 30 Jahren am grössten.
Was für Konsequenzen hat eine Überschuldung?
Schafft man es raus aus der Schuldenfalle, muss man trotzdem noch mit negativen Konsequenzen rechnen. Zukünftige Kreditentscheide könnten mangels bestandener Bonitätsprüfung abgelehnt werden.
So wird es zum Beispiel schwieriger, einen Leasing-Vertrag, eine Kreditkarte oder eine Hypothek zu bekommen. Auch beim Online-Shopping könnte die Option, auf Rechnung zu bestellen, wegfallen. (dfr)
