Unsere Ernährung befindet sich im Wandel. Sie ist geprägt von klimatischen und gesellschaftlichen Veränderungen, globalen Trends sowie von technologischen Innovationen.
Nun sind die Empfehlungen des Bundes für eine nachhaltige und gesunde Ernährung nach 13 Jahren aktualisiert worden. Pflanzliche Proteine wie Hülsenfrüchte sind in den Fokus gerückt, rotes Fleisch erscheint nicht mehr in der Ernährungspyramide. Der Bund empfiehlt, über eine Woche hinweg zwischen verschiedenen Proteinquellen abzuwechseln: Hülsenfrüchte, Tofu, Eier, Fleisch, Fisch und weitere.
Die Änderung könne zur Reduktion der Umweltbelastungen und Lebensmittelverschwendung beitragen, heisst es seitens des Bundes. Naturschutzorganisationen wie Birdlife, Greenpeace und WWF kritisieren, dass der Bund keine relevante Konsumreduktion von Tierprodukten empfiehlt.
Die Zeit wird zeigen, ob die Änderung einen positiven Einfluss hat. Wir blicken nun zurück. So haben sich die Ernährungsempfehlungen im Laufe der Jahre verändert:
Nach amerikanischem Vorbild entstand die erste Schweizer Ernährungspyramide im Jahr 1998. Suppen, Tees und Kaffee galten als besonders gesund. Fisch, Fleisch, Bohnen und Milcherzeugnisse wurden gleichgestellt.
Die Zuckerlobby versuchte in den 60er-Jahren die Wahrheit über Zucker zu verschleiern, indem sie Fett verteufelte. Die Vorurteile, Fette seien ungesund und machen dick, hielten sich hartnäckig. So wurde Fett in der ersten Lebensmittelpyramide mit Süssigkeiten gleichgestellt.
In der zweiten Auflage erhielten Nüsse, die gesunde Fette enthalten, sowie Butter und Öl eine eigene Stufe. Ein Glas Orangensaft reihte sich in die zweite Kategorie.
Tofu wurde 2011 zur Liste hinzugefügt. Das Sojaerzeugnis stellte sich hinter Reis, Pasta, Kartoffeln, Brot und roten Bohnen.
Eine Änderung gab es auch bei den Ölen: Raps- und Sonnenblumenöl wurden explizit zum Anbraten empfohlen, da die beiden Öle hitzestabil sind. Davor riet man neben dem Sonnenblumenöl zum Olivenöl und Erdnussöl.
Die neuste Ernährungspyramide der Schweiz kommt ohne rotes Fleisch und Orangensaft daher. Der Fokus liegt auf frischen Lebensmitteln, Vollkornprodukten und pflanzlichen Proteinen.
(cst)