Schweiz
Gesundheit

Die Schweizer Ernährungspyramide im Wandel der Zeit

Die Schweizer Ernährungspyramide im Wandel der Zeit

16.09.2024, 19:3317.09.2024, 07:36
Mehr «Schweiz»

Unsere Ernährung befindet sich im Wandel. Sie ist geprägt von klimatischen und gesellschaftlichen Veränderungen, globalen Trends sowie von technologischen Innovationen.

Nun sind die Empfehlungen des Bundes für eine nachhaltige und gesunde Ernährung nach 13 Jahren aktualisiert worden. Pflanzliche Proteine wie Hülsenfrüchte sind in den Fokus gerückt, rotes Fleisch erscheint nicht mehr in der Ernährungspyramide. Der Bund empfiehlt, über eine Woche hinweg zwischen verschiedenen Proteinquellen abzuwechseln: Hülsenfrüchte, Tofu, Eier, Fleisch, Fisch und weitere.

Die Änderung könne zur Reduktion der Umweltbelastungen und Lebensmittelverschwendung beitragen, heisst es seitens des Bundes. Naturschutzorganisationen wie Birdlife, Greenpeace und WWF kritisieren, dass der Bund keine relevante Konsumreduktion von Tierprodukten empfiehlt.

Die Zeit wird zeigen, ob die Änderung einen positiven Einfluss hat. Wir blicken nun zurück. So haben sich die Ernährungsempfehlungen im Laufe der Jahre verändert:

1998

Nach amerikanischem Vorbild entstand die erste Schweizer Ernährungspyramide im Jahr 1998. Suppen, Tees und Kaffee galten als besonders gesund. Fisch, Fleisch, Bohnen und Milcherzeugnisse wurden gleichgestellt.

Die erste Schweizer Ernährungspyramide kurz vor der Jahrtausendwende.
Die erste Schweizer Ernährungspyramide kurz vor der Jahrtausendwende.bild: Schweizerische Vereinigung für Ernährung

Die Zuckerlobby versuchte in den 60er-Jahren die Wahrheit über Zucker zu verschleiern, indem sie Fett verteufelte. Die Vorurteile, Fette seien ungesund und machen dick, hielten sich hartnäckig. So wurde Fett in der ersten Lebensmittelpyramide mit Süssigkeiten gleichgestellt.

2005

In der zweiten Auflage erhielten Nüsse, die gesunde Fette enthalten, sowie Butter und Öl eine eigene Stufe. Ein Glas Orangensaft reihte sich in die zweite Kategorie.

Bild

2011

Tofu wurde 2011 zur Liste hinzugefügt. Das Sojaerzeugnis stellte sich hinter Reis, Pasta, Kartoffeln, Brot und roten Bohnen.

Bild

Eine Änderung gab es auch bei den Ölen: Raps- und Sonnenblumenöl wurden explizit zum Anbraten empfohlen, da die beiden Öle hitzestabil sind. Davor riet man neben dem Sonnenblumenöl zum Olivenöl und Erdnussöl.

2024

Die neuste Ernährungspyramide der Schweiz kommt ohne rotes Fleisch und Orangensaft daher. Der Fokus liegt auf frischen Lebensmitteln, Vollkornprodukten und pflanzlichen Proteinen.

Bild

(cst)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die Schweiz ist dem globalen Zuckerkrieg nicht voraus
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
59 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Fretless Guy
16.09.2024 20:33registriert Juli 2018
Ich schaue die Pyramide erst wieder an, wenn die Spitze die Basis bildet. 😄 Das Zeug an der Spitze ist das, was einem über die grauen Tage hilft.
6210
Melden
Zum Kommentar
avatar
tr3
16.09.2024 21:16registriert April 2019
Solange Kaffee auf der untersten Stufe bleibt, ist für mich alles in Ordnung.
502
Melden
Zum Kommentar
avatar
kaderschaufel
16.09.2024 19:50registriert Juni 2015
Ich dachte immer, in der Ernährungspyramide geht es darum, möglichst gesunde Ernährung zu vermitteln, nicht unbedingt umweltfreundliche? Ist ja nicht das gleiche, tierische Proteine sind gesünder als pflanzliche, aber umweltschädlicher.
9953
Melden
Zum Kommentar
59
Salmonellengefahr bei Bio Rucola von Migros und Denner

Wegen Salmonellengefahr haben Migros und Denner Bio Rucola aus dem Verkauf genommen. Eine Gesundheitsgefährdung könne nicht ausgeschlossen werden, hiess es in einer Mitteilung vom Freitagabend.

Zur Story