Das heisst es in der Antwort des Bundesrats auf eine Frage aus der Fragestunde im Nationalrat, die am Montag schriftlich veröffentlicht worden ist. Gemäss Konvention müsse bei allen Massnahmen, die Kinder beträfen, das Wohl des Kindes vorrangig berücksichtigt werden.
Die Zugangsbeschränkung zu medizinischen Leistungen bei Kindern stehe daher im Konflikt zur Kinderrechtskonvention, schreibt der Bundesrat. Betroffene könnten sich vor Gericht darauf berufen.
Nach Angaben des Bundesrats führen acht Kantone schwarze Listen säumiger Prämienzahler. Sechs davon setzen nur Erwachsene auf die Liste. Die Krankenkassen zahlen deren Behandlung nur in Notfällen.
Auch der Kanton Solothurn erfasse «in Ausnahmefällen» minderjährige Versicherte, heisst es in der Antwort. Er werde seine Liste aber «voraussichtlich in absehbarer Zeit aufheben». Der Kanton Thurgau ist damit der einzige Kanton, der Kinder grundsätzlich auf die schwarze Liste aufnimmt.
Wie der Tagesanzeiger heute schreibt, sind in der Schweiz immer mehr Kinder privat versichert. Die Krankenkasse Helsana bestätigt gegenüber der Zeitung, dass in letzter Zeit viele solcher Zusatzversicherungen abgeschlossen würden. Sprich, die Kinder haben bei einem Spitalaufenthalt freie Arztwahl, Betreuung durch den Chefarzt, eine grössere Menüauswahl oder ein Privatzimmer. Gerade letzteres sei aber eher kontraproduktiv, sind sich Fachleute einig. Da bei Kindern der Heilungsprozess grundsätzlich besser verlaufe, wenn sie nicht allein in einem Zimmer sind.
Zudem ist es schon vorgekommen, dass Kliniken aufgrund einer Privatversicherung den Aufenthalt des Kindes verlängerten - obwohl dies gar nicht unbedingt nötig gewesen wäre. Grund für die vermehrt privat versicherten Kinder könnten Eltern sein, die Angst davor haben, dass ihr Kind später nicht mehr zu einer Privatversicherung zugelassen wird. Weil es eine gesundheitliche Beeinträchtigung hat. Somit wollen sie dem Kind diesen Zugang bereits jetzt ermöglichen. Ein anderer möglicher Grund ist die gestiegene Wertschätzung gegenüber den Kindern, so Experten.
(sda/dac)
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Das Problem wäre somit gelöst.