Nebel
DE | FR
Schweiz
Gesundheit

Cannabis wirkt antibakteriell, zeigt eine neue Studie

In this Thursday, June 6, 2019 a shop assistant opens jars of cannabis buds at a cannabis light store in Milan, Italy. Interior Minister Matteo Salvini has been an outspoken opponent of the marijuana  ...
Vielversprechendes Heilmittel: Eine Substanz aus dem Hanf könnte schon bald als Antibiotikum eingesetzt werden. Bild: AP/AP

Neue Studie zeigt: Cannabis kann vermutlich noch viel mehr, als wir dachten

Mitten in den ohnehin grossen Hype um Cannabis-Wirkstoffe sorgt eine neue Meldung für Schlagzeilen: Cannabidiol tötet Bakterien. Das macht Cannabis zu einem potenziell neuartigen Antibiotikum.
25.06.2019, 05:0525.06.2019, 08:44
Simon Maurer / ch media
Mehr «Schweiz»

Die Cannabispflanze wird schon lange nicht mehr nur mit Kiffen in Verbindung gebracht. Volksmedizin und Naturheilkunde verwenden Blätter und Blüten der Pflanze seit Jahrtausenden zur Heilung verschiedenster Krankheiten, mehrere Inhaltsstoffe haben nachgewiesenermassen eine therapeutische Wirkung. Eine der wichtigsten Substanzen aus Hanf ist das nicht-psychoaktive Cannabidiol. Bisher wird es vor allem bei Nervenkrankheiten vorgesehen: Cannabidiol wird in mehreren Studien als Heilmittel gegen Depression, ADHS und Colitis ulcerosa getestet.

Ein Forscherteam der australischen Universität Queensland hat ein überraschendes weiteres Einsatzgebiet für das Hanfprodukt entdeckt: Laut den Wissenschaftern tötet Cannabidiol gewisse Bakterienarten enorm effizient ab. Das macht Cannabis zu einem potenziellen neuartigen Antibiotikum, das seit langem verzweifelt gesucht wird, da es gegen die gängigen Antibiotika immer mehr Resistenzen gibt. In Laborversuchen wirkte Cannabidiol so gut, dass damit sogar mutierte Bakterien getötet werden konnten, gegen welche Reserveantibiotika nichts nützten.

Mechanismus ein Geheimnis

Bisher ist nicht bekannt, wie Cannabidiol die Bakterien tötet. Der Hauptautor der Studie, Mark Blaskovich, vermutet aber, dass es sich um einen neuen, bisher unentdeckten Mechanismus handelt: «Der Fakt, dass Cannabidiol gegen jene Bakterien wirkt, gegen welche andere Antibiotika nicht wirken, lässt vermuten, dass Cannabidiol ganz anders agiert wie die uns bekannten Antibiotika.»

Blaskovich sieht nicht nur deshalb grosses Potenzial in Cannabidiol. Er betont, dass die Substanz auch andere Wirkungen habe als medizinische. So sei sie zum Beispiel auch entzündungshemmend. Mit Cannabidiol könnten damit zwei Beschwerden – Infektion und Entzündung – gleichzeitig bekämpft werden. Ein weiterer Vorteil sei, dass mögliche Nebenwirkungen bereits gut erforscht sind. Denn Cannabidiol ist als Medikament gegen Epilepsie zugelassen.

Trotz den vielversprechenden Ergebnissen rät Studienautor Blaskovich davon ab, Infektionen auf eigene Faust mit Cannabidiol zu behandeln. Es sei noch weitere Forschung nötig, bevor der Wirkstoff beim Menschen als Antibiotikum eingesetzt werden könne. So sei im Moment noch unklar, gegen welche Bakterienarten Cannabidiol wirklich helfe. Um das sicher sagen zu können, müsse man zuerst den Wirkungsmechanismus genau erforschen. (bzbasel.ch)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet um die Zahlung abzuschliessen)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
34 überraschend lustige und nützliche Karten, die du in der Schule nie gelernt hast
1 / 35
34 überraschend lustige und nützliche Karten, die du in der Schule nie gelernt hast
Die beliebtesten Babynamen für Jungen nach Ländern: Schweizer Eltern stehen auf Noah, Deutsche auf Luca und in Österreich ist Lukas hoch im Kurs.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Wird Cannabis jetzt über die Hintertüre legalisiert?
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
112 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Chüechli
25.06.2019 07:42registriert November 2016
Hatte mit 17 Mumps... der Arzt hat gesagt es get 2-3 Wochen bis alles wieder komplett in Ordnung ist (Blutbild,abschwellen ect)... nach 3 Tagen durchkiffen war alles abgeschwollen und mein Blutbild war wieder gut 🤷‍♀️
34736
Melden
Zum Kommentar
avatar
Pümpernüssler
25.06.2019 06:16registriert Juli 2018
Legalize it 😍👌
31228
Melden
Zum Kommentar
avatar
Don Huber
25.06.2019 09:32registriert Februar 2014
Das was wirklich hilft, wird verboten....
Neue Studie zeigt: Cannabis kann vermutlich noch viel mehr, als wir dachten
Das was wirklich hilft, wird verboten....
11617
Melden
Zum Kommentar
112
So stimmten und protestierten Russinnen und Russen in 9 Ländern gegen Putin
Tausende im Ausland lebende Russinnen und Russen pilgerten am Sonntag an die Urne, um bei der Präsidentschaftswahl abzustimmen – und ihren Protest gegen Wladimir Putin kundzutun.

saw mit Material der Nachrichtenagenturen sda und dpa

Zur Story