Wölfe haben am Sonntagmorgen bei Elm im Glarnerland sieben Alpakas gerissen und zwei verletzt. Die Risse erfolgten in Dorfnähe auf einer Weide. Sie war lediglich mit einem Litzenzaun, einem elektrifizierten Draht, gesichert, wie der Kanton Glarus am Montag mitteilte.
In der Folge reichte der Kanton Glarus beim Bund Jagdgesuche ein. Gefordert wurde darin, dass die Hälfte der Jungtiere der beiden Problem-Rudel zum Abschuss freigegeben werden.
Das Bafu erteilte am 16. Oktober seine Zustimmung zur Entnahme von zwei der fünf Jungtiere des Kärpfrudels und einem von drei Jungwölfen des Schiltrudels, wie das Departement Bau und Umwelt des Kantons Glarus am Dienstag mitteilte. Die Abschüsse müssen bis 31. März 2024 erfolgen und dürfen nur ausserhalb der eidgenössischen Jagdbanngebiete stattfinden.
Alpakas werden relativ selten gerissen. Das habe zum Teil wohl auch mit deren geringer Verbreitung zu tun. «Von der Grösse und der Statur her passen sie aber durchaus ins Beutespektrum der Wölfe», gab der Glarner Jagdverwalter Christoph Jäggi am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA zu Protokoll.
Mit Rissen in Siedlungsnähe sei weiterhin zu rechnen. «Der Wolf geht dorthin, wo er Nahrung findet», so Jäggi. Wölfe könnten gut mit der Infrastruktur des Menschen umgehen. «In diesem Fall war zudem der Talfluss Sernf zwischen Dorf und Weide.» Verantwortlich für den Riss sei das Kärpfrudel.
Laut einer Mitteilung der IG wolfsicherer Lebensraum gehörten die gerissenen Alpakas zu einer Herde von insgesamt 20 Tieren. Es ist erst das fünfte Mal, dass Lamas oder Alpakas seit der Rückkehr des Wolfes in der Schweiz gerissen wurden. Das würden Zahlen des Bundesamtes für Umwelt zeigen, erklärte die Stiftung Kora für Raubtierökologie und Wildtiermanagement auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. (jaw/sda)