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Gleichstellung in der Schweiz verbessert sich bei leicht

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Fortschritte gibt es bei der Erwerbquote von Frauen in der Schweiz.bild: keystone

Schweiz verbessert sich bei Gleichstellung leicht – Lohnungleichheit weiterhin gross

06.03.2025, 08:1106.03.2025, 08:12
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Die Schweiz macht bezüglich der Gleichstellung am Arbeitsplatz leichte Fortschritte. Die Lohnungleichheit zwischen Mann und Frau bleibe allerdings weiterhin gross, heisst es in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Beratungsunternehmens PwC.

Im «PwC Women in Work Index 2025» hat sich die Schweiz gegenüber der vorherigen Ausgabe um zwei Plätze auf Rang 20 verbessert, wie PwC schreibt. Damit bleibt sie aber noch immer klar hinter den führenden Ländern bezüglich Gleichstellung in der Arbeitswelt zurück. Angeführt wird die Rangliste von Island, gefolgt von Neuseeland, Luxemburg und Schweden.

Hohe Teilzeitquote

Fortschritte stellen die PwC-Experten bei der Erwerbquote von Frauen in der Schweiz fest: Diese stieg auf 80,4 Prozent nach 79,2 Prozent im Jahr davor. Damit liege die Schweiz deutlich über dem OECD-Durchschnitt von 72,7 Prozent, heisst es in der Untersuchung.

Allerdings verweisen die Experten auf die weiterhin eine grosse Lücke bei der Vollzeitquote. Weniger als zwei Drittel der erwerbstätigen Frauen (60,7%) arbeiteten in Vollzeit, dagegen arbeiteten neun von zehn Männern Vollzeit. Damit liegt die Schweiz in diesem Bereich unter dem OECD-Schnitt von 78,1 Prozent.

Lohnlücke unverändert

Ausgeprägter als im Durchschnitt ist auch die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern: Der Lohnunterschied blieb mit 18 Prozent zur letzten Studie unverändert.

ZUM 13. FRAUENKONGRESS DES SGB STELLEN WIR IHNEN HEUTE, 19. JANUAR 2018, FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG - Eine Mitarbeiterin des Swisscom Call Centers gibt am Telefon Auskunft, aufgenommen am 1 ...
Frauen verdienen durchschnittlich 18 Prozent weniger als Männer.Bild: KEYSTONE

Damit sei die Lohnlücke erneut sogar noch etwas höher als bei der ersten «PwC Women in Work Index» im Jahr 2011 von damals 17,6 Prozent – während die meisten anderen Länder die Lohnungleichheit reduziert hätten, so die Studienverfasser.

Langsame Fortschritte

Insgesamt steht die Schweiz in der Rangliste etwas besser da als ihre Nachbarn: Deutschland liegt auf Rang 21 gleich hinter der Schweiz, Frankreich folgt auf Rang 22, Österreich erreicht Platz 27, während Italien mit Rang 30 weiter zurückliegt.

Insgesamt zeige der «Women in Work Index» von PwC eine kontinuierliche Verbesserung der beruflichen Gleichstellung zwischen Mann und Frau in den 33 OECD-Ländern, so das Beratungsunternehmen. Dennoch bestehe weiterhin eine erhebliche Diskrepanz zwischen den Geschlechtern.

Zudem gingen die Fortschritte nur langsam vor sich, heisst es: Bei der derzeitigen Rate würde es laut den PwC-Experten über 46 Jahre dauern, bis das Lohngefälle zwischen Mann und Frau vollständig geschlossen ist. (sda/awp)

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58 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Laborant
06.03.2025 09:07registriert November 2019
Ist die Lohnlücke denn bereinigt? Auf Stundenbasis? Oder werden hier wieder Masterabschlüsse in Kunstgeschichte mit Masterabschlüssen im MINT-Bereich verglichen? Werden Auszeiten und Teilzeit-Anstellungen in der Zahl berücksichtigt? Nein? Wusste ich es.
Nochmal: Das Schweizer Bildungssystem bevorteilt Frauen mittlerweile - nicht meine Schuld, wenn sie daraus nichts machen.
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Tim3000
06.03.2025 09:16registriert März 2021
Das liest sich wie wenn Teilzeit zu arbeiten was schlechtes ist. Dabei fände ich es erstrebenswert, wenn alle max 4 Tage arebiten würden.

Gut man könnte natürlich dann auch offiziell eine Vollzeitstelle wie Island auf 4 Tage ändern und hätte sofort wieder viel mehr Vollzeit Arbeitende.
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Bennno
06.03.2025 09:10registriert April 2018
Eine hohe Vollzeitquote ist gar nicht erstrebenswert. Teilzeitmodelle schaffen Raum für Familie, Weiterbildung, soziales Engagement und nebenberufliche Teil-Selbständigkeit.
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