Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reist ans Weltwirtschaftsforum (WEF) von kommender Woche in Davos GR. Dies kündigten die Organisatoren an. Es ist Selenskyjs erster Besuch in der Schweiz seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022.
Selenskyj werde persönlich am WEF teilnehmen, teilte eine WEF-Sprecherin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Dienstag anlässlich einer virtuellen Medienkonferenz zu den Schwerpunkten der diesjährigen Jahrestagung mit. Selenskyj will unter anderem eine Ansprache halten und bei einem Treffen mit CEOs teilnehmen.
Das Weltwirtschaftsforum findet zum 54. Mal statt. Vom 15. bis 19. Januar treffen sich im Bündner Ferienort Davos 2800 Teilnehmer, darunter Spitzenpolitiker von über hundert Regierungen, Unternehmensführer und Vertreter gesellschaftlicher Organisationen sowie Medien. Sie diskutieren über globale Herausforderungen.
Der Leitsatz für dieses Jahr lautet «Rebuilding Trust» («Vertrauen wiederaufbauen»). Die Teilnehmenden diskutieren konkret über Kooperationen in der fragmentierten Welt, die Schaffung von Jobs, den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) sowie das Klima, die Umwelt und die Energieversorgung.
Das Treffen steht dieses Jahr im Schatten gleich zweier kriegerischer Konflikte: des jüngsten Krieges in Nahost zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas sowie des seit knapp zwei Jahren andauernden Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine.
Dieses Jahr gibt es massig Prominenz. Nebst dem bereits genannten Selenskyj nehmen auch teil:
Vor dem Hintergrund des Krieges in Nahost ist auch die Teilnahme von Ministern mehrere Staaten aus der Region, darunter Jordanien, Libanon, Irak und Katar, von Bedeutung. Aus den USA sollen Aussenminister Antony Blinken und der nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan anreisen.
Im Fokus des Bundesrats stehen dürften dabei auch in diesem Jahr Treffen mit Vertretern der EU. Der Bundesrat will in diesem Jahr mit der EU über ein Paket von Abkommen verhandeln zu den künftigen Beziehungen.
Fast die Hälfte der Gäste am WEF sind Wirtschaftsvertreter. Rund 800 CEOs wollen nach Davos reisen. Aus Lateinamerika und Asien verzeichnet das WEF eine Rekordteilnahme. Dies reflektiere die globalen wirtschaftlichen Umwälzungen, hiess es von den Organisatoren.
Rund 150 Technologie-Pioniere aus den Bereichen KI, Quantenmechanik, Biologie, Raumfahrt und Klima seien dabei. Auch Sam Altman, Begründer des Chatroboters ChatGPT, wird in die Bündner Berge kommen.
(jaw/sda)