Schweiz
Graubünden

Evakuierte aus Brienz GR dürfen am Samstag kurz zurück

Brienz in Graubünden vor der Evakuierung wegen eines Bergsturzes. 11. Mai 2023.
Sollte sich die Lage durch die drohende Steinlawine verschlechtern, würde der Zutritt sofort abgebrochen und das Dorf evakuiert werden.Bild: watson

Evakuierte aus Brienz GR dürfen am Samstag kurz zurück

10.02.2025, 13:0310.02.2025, 13:21
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Die Bewohnerinnen und Bewohner des evakuierten Bündner Bergdorfs Brienz dürfen am Samstag während zwei Stunden in ihre Häuser zurück. Die momentane Gefahrenbeurteilung lasse dies zu, so die Gemeindebehörden. Die Besuchenden müssen sich bei der kurzzeitigen Rückkehr aber an strenge Auflagen halten.

Zutritt zum Dorf erhalten nur zwei Personen pro Haushalt. Dies gilt auch für Zweitwohnungsbesitzende. Alle Besuchenden müssen sich vorher anmelden und ein Mobiltelefon auf sich tragen, wie die Gemeinde Albula am Montag mitteilte.

Für die kurze Rückkehr stehen den Betroffenen zwei Zeitfenster am Vor- und Nachmittag zur Verfügung. Maximal 50 Personen dürfen sich gemäss den Behörden gleichzeitig im evakuierten Dorf befinden.

Aufhebung der Evakuierung nicht möglich

1,2 Millionen Kubikmeter Gestein drohen als Lawine in Richtung Dorf zu rutschen und es zu zerstören. Die rund 80 Einwohnerinnen und Einwohner von Brienz GR wurden deshalb im vergangenen November bereits zum zweiten Mal evakuiert.

Eine Aufhebung der Evakuierung sei zur Zeit nicht möglich, so die Gemeinde weiter. Die Gesteinsmassen sind nach wie vor nicht abgerutscht, könnten sich aber bei starken Niederschlägen beschleunigen. Ein Aufenthalt im Dorf sei dann lebensgefährlich.

Betroffene wünschten Besuchsfenster

Die zwei Besuchsfenster gehen auf einen Wunsch der Betroffenen zurück, hiess es weiter. Diese hätten die Behörden gebeten, das evakuierte Dorf besuchen zu können, um dort wichtige Aufgaben in ihren Häusern zu erledigen, neue Schäden zu überprüfen oder wichtige Dinge abzuholen.

Am Samstag wird deshalb der Zugang «Belfort» zwischen 10 und 15 Uhr geöffnet. Sollte sich die Gefährdungslage verschlechtern, würde der Zutritt sofort abgebrochen und das Dorf evakuiert werden. Dafür würden die Behörden gemäss eigenen Angaben eine Sirene auslösen.

Ausserdem wiesen sie darauf hin, dass die Wasserversorgung wegen der Evakuierung nicht in Betrieb ist. Im Bergdorf gibt es also kein Trinkwasser. (sda)

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