«Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika hat der Welt bekanntgegeben, dass am 6. August 1945 zum ersten Mal eine Atombombe auf Japan abgeworfen worden ist. Aus seinen Erklärungen, denjenigen des amerikanischen Kriegsministers und den gleichzeitig in London veröffentlichten Mitteilungen geht hervor, dass es der Wissenschaft und Technik der alliierten Mächte gelungen ist, Naturkräfte zu entfesseln, die bisher wohlverwahrt in der Materie geschlummert haben, und ihre überwältigende zerstörerische Kraft in den Dienst der Kriegsführung zu stellen.» (7. August 1945, NZZ)
«Je nach dem Geist, der die über die Atombombe verfügenden Staatsmänner beseelt, kann die Atomzertrümmerung der Menschheit zum Segen oder zum Fluch gereichen. Es ist wohl keine Übertreibung, wenn namhafte Sachverständige die Ausnützung der Atomenergie als den Beginn einer neuen Weltepoche bezeichnen, der sich mit dem Übergang von der Stein- zur Bronze- und Eisenzeit vergleichen lässt.» (8. August 1945, «Tages-Anzeiger»)
«Mit gespannter Erwartung verfolgt die Welt die Reaktion in Japan – wird es sich vor der fürchterlichen Bedrohung zur Kapitulation entschliessen, oder wird die Welt die Vernichtung eines ganzen, zwar kriegslustigen, doch auch als Träger einer tausendjährigen hohen Zivilisation bewunderten Volkes mitansehen müssen?» (7. August 1945, NZZ)
«Man steht vor der Tatsache, dass die Angelsachsen jetzt über ein furchtbares Kriegsmittel verfügen, das geeignet ist, Zerstörung von bislang unbekanntem Umfang anzurichten und die japanischen Städte samt ihren Bewohnern in der Gefahr stehen, vollständig vom Erdboden zu verschwinden, falls sich die japanische Regierung nicht entschliesst, die bedingungslose Kapitulation zu vollziehen.» (7. August 1945, «Tages-Anzeiger»)
«Und es ist als grosses Glück zu bezeichnen, dass die Verwirklichung des neuen Sprengstoffs nicht in einer früheren Zeit des Krieges, sondern erst in seinen wohl letzten Monaten gelungen ist, und dass die fürchterliche Waffe nicht durch die Wissenschaft in die Hände der deutschen Machthaber gespielt worden ist.» (7. August 1945, NZZ)
«Die Verantwortung der Mächte, die nun den zerstörerischsten Sprengstoff, der erdacht werden kann, in den Händen halten, ist schwer. Man ahnt, wenn man auch Wesen und Wirkung der neuen Erfindung nicht zu überblicken vermag, dass ihnen vielleicht die Verantwortung für die Zukunft der Menschheit anvertraut ist.» (7. August 1945, NZZ)
«Ist die Atombombe nicht eine Waffe, von der man sich fragen muss, ihre blosse Existenz, ihr Potential sei unverträglich mit den Bedingungen der Zivilsation?» (8. August 1945, «Tages-Anzeiger»)
«Im Juni 1939 schrieb Prof. A. Piccard in der NZZ, als er die Möglichkeit erwog, das Atom des Metalls Uran zu zertrümmern und durch die Produkte des Zerfalls weitere Uranatome aufzuspalten, also eine Kettenreaktion auszulösen, die lawinenartig anschwellen würde: ‹Die Erfindung aber, welche die beschriebene Kettenreaktion auslöst, wird wahrhaftig eine höllische Erfindung sein.›» (7. August 1945, NZZ)
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