Schweiz
Immobilien

Gebäudeprogramm zahlt rekordhohe 425 Millionen Franken aus

Gebäudeprogramm zahlt rekordhohe 425 Millionen Franken für Energieeffizienz aus

29.08.2023, 15:38
Mehr «Schweiz»

Immer mehr Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer wollen ihre Liegenschaften energieeffizient und klimawirksam sanieren oder neu bauen. Das Gebäudeprogramm von Bund und Kantonen hat 2022 erneut rekordhohe Beiträge ausbezahlt. Der positive Trend dürfte weitergehen.

Wärmepumpe.

Horizontales Erdwärmepumpensystem zur Heizung von Wohnraum mit geothermischer Energie. 3D-gerenderte Abbildung.
Abbildung eines horizontalen Erdwärmepumpensystems.Bild: Shutterstock

Fördermittel in Höhe von 425 Millionen Franken wurden im vergangenen Jahr beansprucht, wie das Bundesamt für Energie (BFE) am Dienstag mitteilte. 2021 waren es 361 Millionen Franken gewesen. Die Nachfrage nach Fördermitteln für energetische Sanierungen nimmt seit Jahren laufend zu – im vergangenen Jahr um knapp ein Fünftel.

Laut dem Bund reduzieren die im Jahr 2022 dank Fördergeldern umgesetzten Massnahmen über ihre Lebensdauer den Energieverbrauch des Schweizer Gebäudeparks um 8.8 Milliarden Kilowattstunden und den CO2-Ausstoss um rund 2.5 Millionen Tonnen. Dabei wurden die Absenkungen billiger. Für eine vermiedene Tonne CO2 setzte das Programm 162 Franken ein nach 196 im Vorjahr.

Bewusstsein hat zugenommen

Der grösste Anteil von 139 Millionen Franken floss im vergangenen Jahr in Haustechnikprojekte – ein Plus von fast einem Drittel im Vergleich zum Vorjahr. 17'000 bestehende Öl-, Gas- und Elektroheizungen wurden gemäss BFE-Zahlen ersetzt, 86 Prozent davon durch Wärmepumpen.

An Wärmedämmprojekte gingen 128 Millionen Franken. Für Systemsanierungen wurden knapp 90 Millionen Franken ausbezahlt. Dabei geht die Sanierung der Gebäudehülle oft mit einem Wechsel des Heizsystems einher. An Projekte der zentralen Wärmeversorgung gingen rund 26 Millionen Franken oder mehr als das Doppelte gegenüber dem Vorjahr.

Als Grund für das erneute Rekordjahr gibt der Bund die verstärkte Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema Energieeffizienz an. 2022 seien die Themen Energiegewinnung, Energieeinsparungen oder Energiekrise in Gesellschaft und Öffentlichkeit – auch im Kontext des Krieges in der Ukraine – sehr präsent gewesen.

30'000 moderne Heizungen

Bund und Kantone rechnen mit einer weiterhin grossen Nachfrage. Für das laufende Jahr stehen insgesamt rund 633 Millionen Franken an Bundesgeldern für Massnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs oder der CO₂-Emissionen zur Verfügung – so viel Geld wie noch nie seit dem Start des Gebäudeprogramms im Jahr 2010.

Neben den Auszahlungen erreichten auch die Verpflichtungen von Fördermitteln für energetische Massnahmen, die in den nächsten fünf Jahren umgesetzt und ausbezahlt werden, einen neuen Höchstwert, wie das BFE schreibt. Über alle Kantone betrachtet dürften praktisch die gesamten zur Verfügung stehenden Mittel ausgeschöpft werden. Mit den Mitteln des Gebäudeprogramms sollen in den nächsten fünf Jahren beispielsweise rund 30'000 Heizungen ersetzt werden.

Gebäude sind Energieschleudern

Seit 2010 motiviert das Gebäudeprogramm Hauseigentümer und Hauseigentümerinnen, mit der energetischen Sanierung ihrer Liegenschaft einen konkreten Beitrag zur Energieeffizienz und zum Klimaschutz zu leisten. Bisher wurden rund 3.1 Milliarden Franken an Fördermitteln ausbezahlt, wie der Webseite des Programms zu entnehmen ist.

Gebäude sind für rund 44 Prozent des Energieverbrauchs der Schweiz und ein Drittel der CO₂-Emissionen verantwortlich. Das Gebäudeprogramm ist laut dem Bund deshalb ein wichtiger Pfeiler der Schweizer Energie- und Klimapolitik. Das Gebäudeprogramm wird über Mittel aus der CO₂-Abgabe und aus Fördergeldern der Kantone finanziert und läuft unbefristet. (saw/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
7 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
7
Es braucht Geduld – zehn Kilometer Stau vor dem Gotthard

Der Reiseverkehr in den Süden ist am Samstag vor dem Gotthard-Strassentunnel ins Stocken geraten. Zwischen Altdorf und Göschenen im Kanton Uri stauten sich die Fahrzeuge am frühen Nachmittag auf der Autobahn A2 auf einer Länge von vorübergehend bis zu 15 Kilometern.

Zur Story