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Schweizerin Natallia Hersche in anderes Gefängnis in Belarus verlegt

Schweizerin Natallia Hersche in anderes Gefängnis in Belarus verlegt

29.09.2021, 10:30
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Natallia Hersche
Natallia Hersche

Die schweizerisch-belarussische Doppelbürgerin Natallia Hersche ist in Belarus in ein anderes Gefängnis verlegt worden. Die Schweizer Botschaft in Minsk hat nach Angaben des Aussendepartements EDA einen Besuch vorgesehen.

«Das EDA hat Kenntnis davon, dass Frau Hersche von Gomel in das Gefängnis Nr. 4 in Mogiljow verlegt worden ist», teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Zuerst berichtete das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) darüber.

Die Schweizer Botschaft in Minsk unterstütze Hersche weiterhin im Rahmen des konsularischen Schutzes, schrieb das EDA. Ein Besuch in Mogiljow sei vorgesehen. Bei diesem Besuch sollen gemäss EDA auch die Haftbedingungen überprüft werden. Hersche sei seit ihrer Verhaftung elfmal besucht worden, das letzte Mal am 27. Juli.

Hersche ist seit einem Jahr in Belarus in Haft. Sie hatte am 19. September 2020 in Minsk an einer Demonstration gegen das Regime des Machthabers Alexander Lukaschenko teilgenommen und wurde dabei verhaftet. Nach Angaben von Schweizer Menschenrechtsorganisationen wurde sie «in einem unfairen Schauprozess» im Dezember 2020 zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten verurteilt.

Laut SRF verurteilte ein Gericht die 51-jährige Hersche am vergangenen Freitag zur Verlegung in das Gefängnis in Mogiljow, das für noch härtere Haftbedingungen berüchtigt sei. SRF beruft sich dabei auf Angaben eines ehemaligen Insassen des Gefängnisses in Mogiljow, der nach seiner Freilassung berichtete, dass er während seiner Haft nur während drei Monaten im Jahr Sonne gesehen habe.

Unter Berufung auf Hersches Bruder Gennadi Kasjan berichtete SRF, Hersches Anwalt sei am Freitag vor Gericht nicht anwesend gewesen. Die Gründe für die Verurteilung und ob der Entscheid angefochten werden könne, seien unklar. (aeg/sda)

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2 Kommentare
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Kleinaberdoktor
29.09.2021 11:23registriert Mai 2020
Schön dass sie besucht und „unterstützt“ wird von EDA auf die kann man sich verlassen.🙈

Der Ignazio würde aber nie, nie und nimmer den Lukaschenko für sein handeln kritisieren denn ev. hat man noch Waffengeschäfte am laufen oder es steht sonst was an womit ein neutrales Land Geld machen könnte………..
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