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Rüstung: Russische Unternehmen verdienen mehr Geld mit Waffen

Archivbild: Ein Mitglied Ruandas Freiheitskämpfer (FDLR) neben einem Haufen Waffen, 30. Mai 2014, Kongo.
Archivbild: Ein Mitglied Ruandas Freiheitskämpfer (FDLR) neben einem Haufen Waffen, 30. Mai 2014, Kongo.
Bild: KENNY KATOMBE/REUTERS

Schweizer Waffen-Exporte haben zugenommen – diese zwei Konzerne gehören zu den 100 grössten Waffenschmieden der Welt

Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Spiri hat erhoben, welche Länder wie viel Geld mit dem Verkauf von Waffen verdienen. Die Erkenntnis: Russische Rüstungskonzerne haben im vergangenen Jahr entgegen dem internationalen Trend deutlich mehr Waffen verkauft – 2014 insgesamt mehr als 48 Prozent mehr um als im Vorjahr.
14.12.2015, 03:3314.12.2015, 10:20
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Russische Rüstungskonzerne haben im vergangenen Jahr entgegen dem internationalen Trend deutlich mehr Waffen verkauft. Dem Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri zufolge setzten die russischen Hersteller 2014 insgesamt mehr als 48 Prozent mehr um als im Vorjahr.

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«Russische Unternehmen reiten auf der Welle der zunehmenden nationalen Militärausgaben und Exporte mit», sagte Sipri-Experte Siemon Wezeman laut einer Mitteilung. Die Zahl der russischen Produzenten in der Liste der 100 grössten Rüstungsunternehmen stieg von neun auf elf.

Die Waffenverkäufe in der Ukraine brachen dagegen von 2013 auf 2014 drastisch ein. Gründe sind nach Einschätzung der Forscher der Konflikt mit Russland und der Wertverlust der Währung.

Panzer pro-russischer Separatisten in der Ukraine.
Panzer pro-russischer Separatisten in der Ukraine.
Bild: ALEXANDER ERMOCHENKO/EPA/KEYSTONE

Weltweit sanken die Verkäufe der grössten Rüstungsunternehmen zum vierten Mal in Folge leicht. Zusammen setzten die Hersteller 401 Milliarden US-Dollar und damit 1,5 Prozent weniger als im Vorjahr um, wie Sipri berichtete. Vor allem die Hersteller in Nordamerika und Westeuropa machten 2014 weniger Kasse. Die westeuropäischen Waffenverkäufe gingen um 7,4 Prozent zurück.

Ausnahmen Schweiz und Deutschland

Ausnahmen sind die Schweiz und Deutschland. Nach einem Taucher im Vorjahr legten die Schweizer Kriegsmaterialexporte 2014 wieder zu. Insgesamt führte die Schweiz gemäss dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) Kriegsmaterial im Wert von 563,5 Millionen Franken aus. 2013 hatten sich die Exporte auf 461 Millionen Franken belaufen. Markant stiegen die Ausfuhren nach Indonesien an.

Indonesische Soldaten beim Training.
Indonesische Soldaten beim Training.
Bild: Binsar Bakkara/AP/KEYSTONE

Auch deutsche Rüstungsunternehmen verdienten im vergangenen Jahr mehr. Den Forschern von Sipri zufolge lag das vor allem an einem starken Umsatzwachstum beim Industriekonzern ThyssenKrupp.

Die USA dominieren die Liste weiter. Von dort kommen mit 38 Rüstungsunternehmen in den Top 100 die meisten Hersteller. Sieben davon waren 2014 unter den Top 10.

Spitzenreiter ist Lockheed Martin mit 37,5 Milliarden Umsatz 2014. Platz zwei belegt Boeing mit 28,3 Milliarden Dollar. Auf dem dritten Platz folgt das britische Unternehmen BAE Systems mit 25,7 Milliarden Dollar. Auf Platz sieben steht der europäische Konzern EADS mit 14,5 Milliarden Dollar. 

Auch zwei Schweizer Unternehmen sind in der Top-100-Rangliste vertreten. Es handelt sich dabei um die Pilatus Flugzeugwerke (Rang 80) und um den Ruag-Konzern (Rang 92).

>>> Hier geht es zur vollständigen Rangliste.

Aufgrund mangelnder Daten sind Unternehmen aus China nicht Teil des Berichts der Friedensforscher. (dwi/sda/dpa/reu)

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5 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Yolo
14.12.2015 07:06registriert Mai 2015
Pro exportiertem Franken sollte unsere Rüstungsindustrie ebenso eine Hilfe-vor-Ort-Abgabe in der Höhe eines Franken erhoben werden. Und wir wundern uns, dass es immer wie mehr Flüchtende gibt und dadurch rechtsextremen Zulauf erhalten...
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