Wer in Zürich, Genf oder New York unterwegs ist, muss eine volle Geldbörse haben. Sie gehören zu den teuersten Städten der Welt. Shoppingtouren sind eher in Bukarest, Sofia und Kiew zu empfehlen. Dort sind die Preise am tiefsten. Beispiel: Kiew sind die Preise ein Drittel so hoch wie in Zürich.
Alls das zeigt die neue Studie «Preise und Löhne 2015» der UBS. Für diese verglichen die UBS-Ökonomen 122 Waren und Dienstleistungen, die eine dreiköpfige europäische Familie für den täglichen Bedarf braucht. Im Vergleich nicht enthalten sind allerdings die Wohnkosten. Wenn man die Mieten einberechne, sei New York die teuerste Stadt vor Zürich und Genf, sagte UBS-Chefökonom Schweiz Daniel Kalt vor den Medien in Zürich. «Das liegt an den extraorbitanten Mieten in New York.» Gehe man von gleichen Einkommen aus, müssten die Einwohner von New York fast 8 Prozent mehr ihres Einkommens für ihre Wohnung bezahlen als Zürcher.
Für Frauen ist die Studie besonders interessant: Sie zahlen bei zahlreichen Dienstleistungen mehr als die Männer. Ein Beispiel: Will sich eine Dame die Haare schneiden lassen, blättert sie am meisten in Zürich mit im Durchschnitt rund 80 Euro und am wenigsten in Mumbai mit 12.50 Euro hin. Die Herren zahlen in den gleichen Städten 12.50 und 5.50 Euro.
Angestellte in Zürich und Genf verdienen in elf Minuten genug, um sich einen Big Mac kaufen zu können. Damit sind sie weltweit die drittschnellsten. In Hongkong brauchen die Arbeitnehmer lediglich neun Minuten. Dagegen müssen Angestellte in Nairobi durchschnittlich fast drei Arbeitsstunden schuften, um sich einen Big Mac leisten zu können.
Arbeitnehmer in Zürich können sich nach 21 Arbeitsstunden ein iPhone 6 leisten. Dagegen dauert es in Kiew 30 Mal länger, wie es weiter hiess.
Bei Lebensmitteln ist Zürich die teuerste Stadt. Der Korb aus 39 Nahrungsmitteln kostet in der Limmatstadt 4,5 Mal mehr als in Kiew, der günstigsten Stadt. So müssen Zürcher beispielsweise für 1 Kilogramm Brot 3,20 Fr. bezahlen, in Bukarest bloss 0,66 Euro.
Wer nun gleich eine Städtereise in einen der günstigen Orte plant, sollte wissen: Für die jeweiligen Einwohner ist das Leben ein harter Kampf. Denn: Kiew, Jakarta und Nairobi bilden die Schlusslichter, wenn's ums Einkommen geht. Zum Vergleich: In diesen Städten verdienen die Arbeitnehmer durchschnittlich 19 mal weniger als in Zürich, Genf und Luxemburg.
Aber auch europäische Grossstädte sind weit abgeschlagen. So verdienen Menschen in Paris oder Rom nicht einmal die Hälfte von dem, was ein Zürcher nach Hause trägt. In München ist es ein bisschen mehr als die Hälfte. In Hongkong beträgt der Bruttolohn trotz der hohen Preise nicht einmal 40 Prozent vom Zürcher Bruttolohn.
Am meisten arbeiten die Menschen in Hongkong, wo sie 2600 Stunden pro Jahr schuften. Zum Vergleich: Am «faulsten» sind die Menschen in Paris mit lediglich 1600 Arbeitsstunden pro Jahr. (rwy/sda)