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Türkei bestellt nach Terror-Warnung Schweizer Botschafter ein

Türkei bestellt nach Terror-Warnung Schweizer Botschafter ein

02.02.2023, 19:5202.02.2023, 19:52

Die Türkei hat nach der Warnung vor Anschlägen und der Schliessung mehrerer europäischer Vertretungen im Land neun Botschafter einbestellt. Auch der Schweizer Botschafter war darunter.

«Die Botschafter von neun Ländern, einschliesslich der Länder, die die Arbeit ihrer Konsulate unter dem Vorwand der Bedrohung durch Terroranschläge in der Türkei ausgesetzt haben, wurden in das Aussenministerium einbestellt», meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Donnerstag unter Berufung auf diplomatische Quellen.

epa10304300 Turkish Minister of Interior Suleyman Soylu (C) speaks during the opening ceremony of a new housing project established by Turkey in Idlib, Syria, 13 November 2022. Turkish Minister of Int ...
Der türkische Aussenminister Süleyman Soylu.Bild: keystone

Das Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bestätigte die Einbestellung gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Gegenstand der Gespräche sei die vorübergehende Schliessung der Vertretungen dieser Länder im derzeitigen Kontext gewesen. Das EDA und die Vertretungen vor Ort würden die Lage weiterhin aufmerksam beobachten. Sie stünden in Kontakt mit den türkischen Behörden und Partnerländern, um die Lage zu beurteilen, schrieb das EDA weiter.

Die neun betroffenen Länder sind die USA, Frankreich, Grossbritannien, Deutschland, die Niederlande, die Schweiz, Belgien, Italien und Schweden, wie eine nicht namentlich genannte diplomatische Quelle der AFP mitteilte.

Deutschland, die USA und mehrere andere europäische Länder hatten ihre Staatsbürger vergangene Woche vor einem erhöhten Anschlagsrisiko in der Türkei gewarnt und Anfang der Woche einen Teil ihrer Vertretungen geschlossen.

Unter anderem sind das deutsche, das französische, das schweizerische und das britische Generalkonsulat in Istanbul betroffen. Die Schweizer Botschaft in Ankara hatte ebenfalls am Mittwoch ihre Türen geschlossen, die deutsche Botschaft in Ankara blieb vorerst geöffnet. Hintergrund der Warnungen sind islamfeindliche Aktionen in Europa wie etwa eine Koranverbrennung in Schweden.

Die Schweizer Botschaft in Ankara.
Die Schweizer Botschaft in Ankara.Bild: eda

Der türkische Innenminister Süleyman Soylu hatte zuvor deutlich gemacht, dass er statt einem wahren Anschlagsrisiko eine ausländische Verschwörung hinter den Schliessungen vermutet. (sda/dpa)

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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Mondblüemli
02.02.2023 20:53registriert Oktober 2021
Finde nur ich Erdogan etwas nervig?
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Antitroll
02.02.2023 21:10registriert Oktober 2022
Wie wärs wenn man mal die Türkischen Botschafter einbestellt wegen ihrer Hetzjagt gefen die Kurdische Minderheit??
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Tentin Quarantino
02.02.2023 20:12registriert Oktober 2015
Hoffentlich wird Erdogan die Scherben , seiner selbst zerbrochenen Gläser, auch selber schlucken! Verdient hat er es!
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