Schweiz
International

Schweizer Juristen fordern: Bundesrat soll Assange Asyl gewähren

Schweizer Juristen fordern: Bundesrat soll Assange Asyl gewähren

02.05.2019, 11:4203.05.2019, 07:53
Mehr «Schweiz»

Mehrere Schweizer Juristen fordern den Bundesrat auf, Julian Assange Asyl zu gewähren. Sie sehen dies als Bekenntnis zur Zivilgesellschaft, zu den Menschenrechten, wie der Pressefreiheit, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst.

epa07540075 Wikileaks co-founder Julian Assange, in a prison van, as he leaves Southwark Crown Court in London, Britain, 01 May 2019. The Wikileaks co-founder Julian Assange has been sentenced to 50 w ...
Bild: EPA/EPA

22 namhafte Juristen gehören zu den Unterzeichnern des Aufrufs. Darunter sind die Zürcher Anwälte Marcel Bosonnet, Philip Stolkin und Bernard Rambert, der Basler Anwalt Andreas Noll, der Genfer Rechtsanwalt und SP-Nationalrat Carlo Sommaruga, alt Bundesgerichtspräsident Giusep Nay oder Marcel Niggli, Strafrechtsprofessor an der Universität Freiburg,

Ohne die Internetplattform Wikileaks von Julian Assange wäre Enthüllungsjournalismus nicht möglich gewesen, heisst es in dem Appell an den Bundesrat. Assange drohe nun die Auslieferung von Grossbritannien an die USA, die eine lange Geschichte darin hätten, Whistleblower mundtot zu machen.

Es gehe um das Wesen der Pressefreiheit, aber auch um den Schutz des Lebens von Julian Assange, an dem ganz offensichtlich ein Exempel statuiert werden solle. Darum begreifen die Unterzeichner eine Asylgewährung als Bekenntnis des Bundesrates für die Menschenrechte und fordern ihn auf, Assange Schutz zu gewähren.

Assange lehnt Auslieferung an die USA weiter ab
Julian Assange lehnt seine Auslieferung an die USA weiter ab. Das sagte der 47 Jahre alte gebürtige Australier am Donnerstag bei einer Anhörung vor einem Gericht in London, bei der er per Videostream aus dem Gefängnis zugeschaltet war.
«Ich möchte mich nicht freiwillig ausliefern lassen für Journalismus, der viele Preise gewonnen hat und viele Menschen geschützt hat», sagte Assange laut der britischen Nachrichtenagentur PA.
Die USA werfen Assange Verschwörung mit der Whistleblowerin Chelsea Manning vor. Manning hatte Wikileaks 2010 – damals noch als Bradley Manning – Hunderttausende geheime Militärdokumente zukommen lassen.

(aeg/sda)

Sieben Jahre in der Botschaft: Der Fall Julian Assange

1 / 15
Sieben Jahre in der Botschaft: Der Fall Julian Assange
Sommer 2010: Von Juli bis Oktober veröffentlicht die Enthüllungsplattform Wikileaks rund 470'000 als geheim eingestufte Dokumente, die mit diplomatischen Aktivitäten der USA und mit den Kriegen in Afghanistan und im Irak zu tun haben. Weitere 250'000 Dokumente kommen später hinzu.
quelle: shutterstock.com
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Whistleblower
1 / 9
Whistleblower
Datendiebe oder Bekämpfer der Korruption – Whistleblower haben einen zwiespältigen Ruf: Sie weisen auf Missstände in Organisationen hin und verraten illegale Aktionen von Unternehmern – nicht aber ohne dabei auch selber die Grenzen der Legalität zu überschreiten. Jüngstes Beispiel: Hervé Falciani, Ex-HSBC-Banker.
quelle: x00303 / philippe wojazer
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Julian Assange in der Botschaft Ecuadors festgenommen
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
79 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Butschina
02.05.2019 12:21registriert August 2015
Für mich ist Assange kein klassischer Whistleblower. Diese würden den Schutz dringender brauchen. Sein Verhalten der letzten Jahre macht ihn für mich unglaubwürdig.
18688
Melden
Zum Kommentar
avatar
Crecas
02.05.2019 12:15registriert Februar 2014
Würde er nur wegen Wikileaks gesucht, dann würde ich das unterstützten, aber die Schweden wollen ihn wegen Vergewaltigung, oder? Da hört für mich der Spass auf.
181135
Melden
Zum Kommentar
avatar
Joe Smith
02.05.2019 13:06registriert November 2017
Was erwarten wir von einer Schweiz, in der sich der Bundesanwalt weigert, den in den Panama Papers aufgedeckten Geldwäschereien nachzugehen, dafür aber jeden Whistleblower gnadenlos verfolgt?
5212
Melden
Zum Kommentar
79
Platz da, Mario! Princess Peach lässt es in ihrem Solo-Abenteuer ordentlich krachen
Princess Peach muss in ihrem Solo-Abenteuer für die Nintendo Switch in zahlreiche Rollen schlüpfen, um diverse Showbühnen vor bösen Wesen zu befreien. Auch wenn das Game viel zu schnell durch ist, wartet eine innige Spielspass-Explosion auf euch.

Princess Peach hat es nicht einfach: Immer wieder wird sie von Superschurke Bowser entführt und muss darauf warten, dass Super Mario sie befreit und zurück in ihr Schloss geleitet.

Zur Story