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Borreliose-Impfung: Studie zeigt vielversprechende Resultate

Impfstoff gegen Borreliose – Studie zeigt vielversprechende Resultate

06.06.2024, 11:0506.06.2024, 13:57
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Die Hyalomma-Zecke sorgt für Aufruhr. Die Riesenzecke taucht in zunehmender Häufigkeit in der norditalienischen Region Triest auf.

Vollgesogen ist die Zecke zwei Zentimeter gross. In der Schweiz ist die Riesenzecke vor allem im Tessin präsent, auch in Zürich kommt sie vor. Auf seiner Website gibt das Bundesamt für Gesundheit jedoch Entwarnung, «das Risiko einer Infektion in der Schweiz ist ausgesprochen niedrig».

Die Riesenzecke (Hyalomma marginatum) ist deutlich grösser als heimische Zeckenarten.
Die Riesenzecke (Hyalomma marginatum) ist deutlich grösser als heimische Zeckenarten.Bild: Shutterstock

Nun macht die Zecke erneut Schlagzeilen. Oder besser gesagt: die Bekämpfung der Folgen eines Zeckenbisses.

«Robuste Antikörperantwort»

Gegen die durch Zecken übertragene Krankheit FSME gibt es bereits eine Impfung, möglicherweise auch bald gegen die Borreliose.

Das österreichisch-französische Unternehmen Valneva entwickelt für den Pharma-Konzern Pfizer derzeit eine Impfung gegen Borreliose. Die Forschenden haben in einem Fachjournal aktuelle Studiendaten veröffentlicht, wie mehrere Medien berichten.

Bei einer solchen Rötung gilt es aufzupassen.
Bei einer solchen Rötung gilt es aufzupassen.Bild: Shutterstock
Borreliose
Bei der Borreliose handelt es sich um eine Infektionserkrankung, die von infizierten Zecken auf den Menschen übertragen wird. Es kommt oft zu einer Rötung an der Einstichstelle, die sich in der Folge ausdehnt und ringförmig wird.

Die Infektion kann Gelenke, das Nervensystem, die Haut und in seltenen Fällen das Herz befallen. Bleibt sie unerkannt oder wird sie ungenügend behandelt, können bleibende Schäden entstehen. Die Borreliose kann mit Antibiotika behandelt werden.

Unter anderem heisst es: «VLA15 war sicher, wurde gut vertragen und hat eine robuste Antikörperantwort gegen alle sechs Borreliose-Varianten hervorgerufen.»

Es gab bereits einen Impfstoff

Bei VLA15 handelt es sich aktuell um den weltweit einzigen Borreliose-Impfstoff, der eine klinische Entwicklung durchläuft. Pfizer führt derzeit eine Zulassungsstudie der Phase III durch, bei rund 6000 Probanden in sechs Staaten werden Wirksamkeit und Verträglichkeit weiter getestet.

Das Ziel: zu belegen, dass der Impfstoff Menschen in der Realität vor Borreliose schützt. Das BAG geht davon aus, dass in der Schweiz jährlich 10'000 Personen an einer Borreliose erkranken. In Europa sind es jährlich 130'000 Personen, in den USA 476'000 Menschen, wie die österreichische «Kleine Zeitung» schreibt.

Der Impfstoff VLA15 sorgt dafür, dass die Bakterien (Borrelien) die Zecke während eines Stiches nicht verlassen und die entsprechenden Personen somit auch nicht infizieren können.

Im Jahr 1998 gab es bereits einen Borreliose-Impfstoff, aufgrund mangelnder Nachfrage wurde er 2002 jedoch wieder vom Markt genommen. Bis die Resultate der aktuell laufenden Zulassungsstudie vorliegen, wird es gemäss Pfizer noch einige Zeit dauern. (rst)

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Zecken fallen übrigens nicht einfach von den Bäumen
Video: srf
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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Elpolloloco
06.06.2024 13:26registriert Dezember 2016
Ich hatte plötzliche und extreme Beschwerden im Knie, mein Hausarzt so: böse Vorahnung, die durch einen Bluttest bestätigt wurde. Dankeschön und unbedingt impfen, ist nicht angenehm.
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