Schweiz
International

Spur der Tatwaffe des Berlin-Anschlags führt in die Schweiz

Spur der Tatwaffe des Berlin-Anschlags führt in die Schweiz

18.01.2017, 14:4719.01.2017, 09:13
Mehr «Schweiz»
epa05697890 The weapon used by Anis Amri, an Erma Werke model ep552s .22 long rifle of German manufacture, displayed at a press conference, in Rome, Italy 04 January 2017. Italian forensic experts sta ...
Anis Amris Tatwaffe.Bild: EPA/ANSA

Die Spur der Tatwaffe des Berlin-Anschlags führt in die Schweiz. Allerdings reicht sie rund 25 Jahre zurück. So wurde wurde die Faustfeuerwaffe Anfang der 1990er-Jahre legal in die Schweiz importiert.

Dies haben Abklärungen des Bundesamts für Polizei (Fedpol) ergeben, wie dieses am Mittwoch zusammen mit der Bundesanwaltschaft (BA) mitteilte. Allerdings sei dies auch die einzige gefundene Spur der Waffe in der Schweiz.

Der «Weg, den die Waffe fortan nahm», ist nicht bekannt, wie das Fedpol schreibt. Sie erscheine nicht in den kantonalen Waffenregistern. Das Fedpol hält fest, dass zum damaligen Zeitpunkt kein nationales Waffenrecht existierte.

In Italien sichergestellt

Diese Informationen habe man den deutschen Behörden übermittelt. Weitere «allgemeine Abklärungen» seien im Gang, hiess es beim Fedpol auf Anfrage. Das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) hatte eine Anfrage zur Überprüfung der Waffe des Täters an die Schweizer Behörden gerichtet.

Von Paris bis Berlin: 11 schwere Terroranschläge innert 2 Jahren

1 / 13
Von Paris bis Berlin: 11 schwere Terroranschläge innert 2 Jahren
BERLIN - 19. Dezember 2016: Ein mutmasslicher Attentäter rast mit einem Sattelschlepper in einen Weihnachtsmarkt und reisst mindestens 12 Menschen in den Tod. Rund 50 Personen werden verletzt.
quelle: dpa-zentralbild / z5466/_britta pedersen
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Wie ballistische Untersuchungen in Italien ergaben, hatte der Attentäter Anis Amri beim Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt die Waffe benutzt, um den polnischen Lastwagenfahrer zu erschiessen. Einige Tage später feuerte Amri damit in der Nähe von Mailand auf italienische Polizisten, die ihn einer Ausweiskontrolle unterziehen wollten. Der Attentäter wurde getötet und die Waffe sichergestellt.

Kontaktdaten unter der Lupe

Auch die Bundesanwaltschaft ermittelt im Zusammenhang mit dem Anschlag weiter. Das aufgrund von ausländischen Informationen eröffnete Strafverfahren gegen Unbekannt wird fortgeführt. Dabei werden «vorliegende Kontaktdaten rund um Anis Amri verifiziert», wie es heisst. Bisher gebe es aber keine konkreten Hinweise und Bezüge des Attentäters zu Personen oder Institutionen in der Schweiz.

Amri hatte am 19. Dezember einen Lastwagen auf einen Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz gesteuert. Zwölf Menschen kamen ums Leben, Dutzende weitere wurden verletzt.

Der deutsche Justizminister Heiko Maas hatte jüngst Fehler im Umgang der deutschen Behörden mit Amri eingeräumt. Ein parlamentarisches Kontrollgremium des Bundestages soll nun mögliche Ermittlungspannen beleuchten. Dabei geht es vor allem um die Frage, warum Amri den Anschlag begehen konnte, obwohl seine Gefährlichkeit den Behörden bekannt war. (sda)

Berlin trauert

1 / 32
Berlin trauert
Der Schock sitzt Berlin am Tag nach dem Attentat tief in den Knochen.
quelle: x02197 / hannibal hanschke
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
7 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
7
Papst im Oster-Stress: Was auf den 87-Jährigen zukommt – und wie er das durchhalten will
Die Osterfeierlichkeiten sind für das katholische Kirchenoberhaupt die intensivste Woche des ganzen Jahres. Der gesundheitlich angeschlagene Franziskus muss bis an seine Belastungsgrenze gehen.

Für die zehntausend Gläubigen und Touristen auf dem Petersplatz war es ein banger Moment: Papst Franziskus sass während der Palmsonntagsmesse auf seinem Platz vor der Basilika, lauschte dem Verlesen des Evangeliums und als die Textstelle erreicht war, die vom Tod Jesu berichtet, erhob er sich, um seine vorbereitete Predigt zu halten. Aber er blieb zwei oder drei endlos wirkende Minuten lang stumm und wirkte dabei müde und gebrechlich.

Zur Story