Schweiz
International

Europäische Arbeitszeit: In welchem Land arbeitet man am wenigsten?

Arbeitszeit
Wichtiger Unterschied: Arbeitszeit und Anwesenheit im Büro. bild: imago
Die Welt in Karten

Wer arbeitet am wenigsten? Das ist die durchschnittliche Arbeitszeit in Europa

Die wöchentliche Arbeitszeit steht immer wieder zur Diskussion. Doch wie stehen wir im europäischen Vergleich da?
30.01.2022, 19:1601.02.2022, 13:43
Mehr «Schweiz»

Das Bundesamt für Statistik weist als wöchentliche Normalarbeitszeit für Vollzeitbeschäftigte in der Schweiz 41,8 Stunden aus. Damit gehören wir in Europa zu denjenigen Ländern, welche die längsten Arbeitszeiten leisten.

Ein direkter Vergleich der Länder ist allerdings nicht ganz einfach, da die Erhebungen der verschiedenen Länder auf unterschiedlichen Methoden beruhen. Das Bundesamt für Statistik empfiehlt für den internationalen Vergleich die tatsächlichen Arbeitsstunden der Vollzeitarbeitnehmenden zu berücksichtigen, welche das Statistische Amt der Europäischen Union (Eurostat) publiziert.

Die Schweiz kommt da auf 42 Stunden pro Woche, also 0,2 mehr als das BfS. Warum das so ist, erklären wir weiter unten. Blicken wir erst auf die Karte:

Die Schweiz wird hier nur von der Türkei (46,1 Stunden), Serbien (43,7 Stunden) und Montenegro (43,4 Stunden) übertroffen. Der Schnitt in der EU liegt bei 39,1 Stunden wöchentlicher Arbeitszeit, was bei fünf Arbeitstagen 7:45 Stunden täglich bedeuten würde.

Den Schnitt nach unten ziehen die nordischen Länder. In Schweden (37,8 Stunden) und Norwegen (37,5 Stunden) liegt die wöchentliche Arbeitszeit so tief wie sonst nirgends in Europa. Ebenfalls über wenig Arbeitszeit können sich Frankreich und Dänemark (je 38,1 Stunden), sowie Finnland (38,2 Stunden) freuen.

Allerdings dürften diese Nationen bald von Island unterboten werden. Die Nordeuropäer führten im Sommer 2021 die 35-Stunden-Woche ein. Die aktuellsten Daten von Eurostat in unserer Grafik stammen von 2020.

Warum die Daten von Eurostat zu den tatsächlichen Arbeitsstunden sich besser für den internationalen Vergleich eignen, erklärt Rongfang Li vom Bundesamt für Statistik: «Der Grund dafür ist, dass in der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung die Frage an die Arbeitnehmenden nach den üblichen Arbeitszeiten sich spezifischer auf die vertraglichen Arbeitsstunden bezieht, während in anderen Ländern die Frage allgemeiner nach den üblichen Arbeitszeiten formuliert ist.» Ab 2021 könnte sich das ändern. Die Schweiz wolle bei der Erhebung der üblichen Arbeitsstunden eine neue entsprechende Frage einführen.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Job kündigen: 15 lustige Beispiele, wie du es tun könntest
1 / 16
Job kündigen: 15 lustige Beispiele, wie du es tun könntest
«Mein Chef kann sein verdammtes Schild selber wechseln. Ich kündige.» bild: imgur
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Langeweile bei der Arbeit? Dann brauchst du den Freund4000
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
92 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
HeavyFuel
30.01.2022 20:48registriert April 2019
Die hiesige Wochenarbeitszeit mag zu den höchsten Europas gehören, was hingegen die Produktivität betrifft, so stellte das SECO bereits vor Jahren fest, dass diese ernüchternd durchschnittlich ist.
21213
Melden
Zum Kommentar
avatar
Rethinking
30.01.2022 19:51registriert Oktober 2018
Somit sollten wir per sofort die Arbeitszeit um 3h von 42h auf 39h verkürzen…

Also von 41.8h gemäss Vertrag auf 38.8h…

Also sicher 1/2h weniger pro Tag…
16719
Melden
Zum Kommentar
avatar
Loe
30.01.2022 20:09registriert Juni 2017
Währenddessen stehen bei uns 50h pro Woche im Vetrag - und das ist sogar legal...
12118
Melden
Zum Kommentar
92
    Frauen in der Teppich-Etage – deine Vorstellung vs. Realität
    Frauen sind in Politik und Chefetagen auch im Jahr 2025 noch deutlich untervertreten. Das soll sich ändern – am 14. Juni rufen unzählige Gruppierungen zum Frauenstreik auf. Bis es so weit ist, bist du dran: Schätze die Frauenanteile in den bekanntesten Schweizer Firmen, den helvetischen Räten und Verbänden.

    Seit 1981 steht die Gleichstellung der Geschlechter in der Bundesverfassung der Schweiz. Seither hat sich zwar einiges bewegt – doch wenn man genauer hinschaut, zeigt sich: Frauen sind in vielen Bereichen noch weit von der angestrebten Parität entfernt. In politischen Ämtern, wirtschaftlichen Spitzenpositionen oder bei den mächtigsten Verbänden des Landes dominieren nach wie vor die Männer.

    Zur Story