Das Bundesstrafgericht hat den Hauptangeklagten und seinen Geschäftspartner im 1MDB-Prozess zu Freiheitsstrafen von sieben beziehungsweise sechs Jahren verurteilt. Die abgezogenen finanziellen Mittel seien unglaublich.
Der vorsitzende Richter hob bei der Urteilseröffnung die enormen Zahlen hervor, bei denen es bei diesem Fall gehe. In einem ersten Schritt seien 1 Milliarde US-Dollar abgezweigt worden. Das seien 1000 Millionen. Eine unheimliche Zahl.
Die Beschuldigten hätten vor Gericht keine stichhaltigen Argumente vorgebracht, wonach es sich beim Abfluss diese Mittel nicht um einen Betrug gehandelt hätte. Sie müssen dem malaysischen Staatsfonds 1MDB 1,75 Milliarden Dollar zurückerstatten, plus 5 Prozent an Zinsen.
Der Hauptangeklagte muss an den Bund zudem eine Ersatzforderung von 450 Millionen Franken leisten, der Mitangeklagte 12 Millionen Franken. Das Gericht lässt zudem fünf Immobilien in der Schweiz und in London beschlagnahmen.
Das Gericht hat den Hauptangeklagten des Betrugs, der qualifizierten Geldwäscherei und der Beihilfe zur qualifizierten ungetreuen Geschäftsbesorgung für schuldig befunden.
Der Verwaltungsrat des malaysischen Staatsfonds 1MDB hat das am Mittwoch am Bundesstrafgericht in Bellinzona gefällte Urteil im Zusammenhang mit der Veruntreuung seiner Gelder begrüsst. «Wir loben die Schweizer Behörden für ihre Arbeit, die zu diesen Verurteilungen geführt hat», wird ein Sprecher von 1MDB in einer Mitteilung der Schweizer Vertretung der Kläger zitiert.
Während des gesamten Prozesses habe 1MDB die Schweizer Bundesanwaltschaft als Beigeladene unterstützt, um die Rückgabe von Vermögenswerten an Malaysia sicherzustellen, hiess es weiter.
Dazu gehörten die Einreichung von Strafanzeigen im Namen von 1MDB, die Unterstützung der Ermittlungen, die Teilnahme am Prozess, die Bereitstellung von Aussagen und Kreuzverhören und schliesslich die Sicherstellung der Rückgabe der eingefrorenen Vermögenswerte an Malaysia.
Insbesondere begrüsse man die Anordnung des Verfalls und der Rückgabe von Geldern und Vermögenswerten. Diese beträchtliche Rückerstattung sei im Rahmen einer multidisziplinären Rückerstattungsstrategie erreicht worden, die die laufenden strafrechtlichen Einziehungen unterstütze und ergänze.
Man führe weiterhin Vollstreckungsmassnahmen gegen die Parteien durch, die an der betrügerischen Veruntreuung malaysischer Staatsgelder auf der ganzen Welt beteiligt seien, teilte 1MDB weiter mit. Das heutige Urteil sei ein weiterer Schritt zur Wiedergutmachung des der malaysischen Bevölkerung zugefügten Schadens. (saw/sda)