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Bern: Demonstration gegen Abschiebung von Asylsuchenden nach Kroatien

Volunteers help refugees to approach the coast after engine problems on their dinghy in the northeastern Greek island of Lesbos Wednesday, Nov. 25, 2015. About 5,000 migrants reaching Europe each day  ...
Die Demonstrierende wollen, dass die Schweiz Flüchtlingen eine «würdige Aufnahme» bietet.Bild: AP/AP

Demonstration in Bern gegen Abschiebung von Asylsuchenden nach Kroatien

04.02.2023, 16:5804.02.2023, 17:02
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Mehrere hundert Personen haben am Samstagnachmittag vor dem Bundeshaus in Bern gegen die Abschiebung von Asylsuchenden nach Kroatien protestiert. Die Schweiz müsse Flüchtlingen eine «würdige Aufnahme» bieten, forderten sie.

Kroatien sei für Flüchtlinge kein sicheres Land, in das sie zurückgeschickt werden könnten. Davon zeugten zahlreiche Berichte über menschenunwürdige Behandlung und Gewalt, die Flüchtlinge in Kroatien erfahren hätten, betonten Sprechende an der Kundgebung.

Die Schweiz müsse Rückführungen nach Kroatien und in andere Länder, in denen Menschenrechte von Asylsuchenden verletzt würden, sofort einstellen. Stattdessen sollten alle Personen, die Asyl beantragen und sich in der Schweiz aufhalten, würdig aufgenommen werden. Den Betroffenen sei Zugang zu allen medizinischen Behandlungen zu gewähren, die sie benötigten, um sich nach den erlittenen Traumata ihrer Flucht erholen zu können.

An der von der Neuenburger Organisation «Droit de Rester» (Bleiberecht) und weiteren Partnerinnen und Partnern organisierten Kundgebung beteiligten sich zahlreiche Migrantinnen und Migranten. Die bewilligte Kundgebung verlief friedlich.

Im Dublin-Abkommen ist geregelt, welcher Mitgliedsstaat für die Prüfung eines Asylgesuches zuständig ist. Dublin-Staaten sind alle EU-Mitgliedstaaten sowie die vier assoziierten Staaten Schweiz, Norwegen, Island und das Fürstentum Liechtenstein.

Stellt eine asylsuchende Person in der Schweiz ein Asylgesuch, muss die Schweiz zunächst prüfen, ob sie für die Durchführung des Asylverfahrens dieser Person zuständig ist oder ob sie bereits in einem anderen Dublin-Staat erfasst wurde. Ist dies der Fall, wird die Person an den zuständigen Staat überstellt.

Hier setzt die Kritik zahlreicher Flüchtlings- und Menschenrechtsorganisationen an. Flüchtlinge würden unwürdig herumgeschoben und in manchen Ländern unmenschlichen Bedingungen ausgesetzt. (sda)

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9 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Alex747
04.02.2023 19:00registriert Oktober 2019
Im ersten sicheren Land Asylantrag stellen. Und nicht herumreisen uns sich die attraktivsten Länder aussuchen. So wie es im Gesetz steht. eigentlich dürften in der Schweiz lediglich Migranten die per Flugzeug direkt aus unsicheren Land Asylgesuch stellen. Ich denke es ist alles klar geregelt und man muss sich einfach an Gesetze halten. Punkt.
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Bernhard Kuenzi
04.02.2023 18:22registriert Januar 2014
Kroatien soll kein sicheres Land sein!? Es ist ein wunderschönes, gastfreundliches Land. Warum sollten Abgewiesene dort in Gefahr sein? Wie sie mit Wirtschaftsflüchtlingen umgehen ist nicht unsere Angelegenheit, da haben wir uns nicht einzumischen. Jeder der Ausgeschafft werden kann hilft mit, die Akzeptanz für echte Flüchtlinge zu erhöhen. Unser Boot ist mehr als voll, die Stimmung kippt langsam. Viele haben das Gefühl, bei uns Einheimischen wird gespart, damit es für Ausländer reicht. Das Märchen von der reichen Schweiz war immer ein Märchen, es gibt zu viele unter der Armutsgrenze!
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