Bundesrat und Verkehrsminister Albert Rösti hat am Donnerstag in London eine Absichtserklärung für eine direkte Bahnverbindung zwischen der Schweiz und Grossbritannien unterzeichnet. Die Erklärung für eine verstärkte Bahnkooperation unterschrieb er mit seiner Amtskollegin Heidi Alexander.
Für Reisen zwischen den beiden Ländern bestehe ein grosses Bedürfnis, teilte das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) am Freitag mit. Das zeige sich an den vielen Flugverbindungen. Nach Einschätzung des Bundes existiert darum das Potenzial für eine direkte Bahnverbindung.
Voraussetzung dafür ist den Angaben zufolge aber eine attraktive Reisezeit. Die Absichtserklärung sieht nun vor, dass beide Länder ihre Zusammenarbeit im internationalen Personenverkehr auf der Schiene ausbauen.
Rösti liess sich mit den Worten zitieren, dass eine direkte Bahnverbindung zwischen der Schweiz und Grossbritannien ein ambitioniertes Ziel sei. Das Memorandum schaffe die Grundlage für gemeinsame, konkrete Schritte. Die Verbindung wäre ein starkes Signal für den internationalen öffentlichen Verkehr und die Beziehungen zum Vereinigten Königreich.
Mittelfristiges Ziel ist eine Direktverbindung nach London. Dabei sind den Angaben zufolge etliche Hürden zu überwinden, weil Grossbritannien nicht Mitglied des Schengenraums ist. Deshalb müssten an den Ausgangsbahnhöfen in beiden Ländern zur Passagierkontrolle Abfertigungsterminals vorhanden sein.
Zudem ist für die Direktverbindung ein Abkommen zwischen der Schweiz, Frankreich und Grossbritannien nötig. Rösti will dem Bundesrat 2026 einen Richtungsentscheid unterbreiten. (dab/sda)
Mit einer TGV-Direktverbindung nach Lille-Europe wäre die Reise doch schon viel attraktiver. Die ganze Eurostar-Infra besteht dort schon und man kann sich so nicht nur der UK annähern sondern hat auch noch Anschluss an Belgien/die Niederlande.
Pragmatismus vor Prestige - wäre mal eine Abwechslung