Schweiz
Islam

Burkinis in Genfer Bädern erlaubt – SVP ergreift Referendum

Burkinis in Genfer Bädern erlaubt – SVP ergreift Referendum

Der Stadtrat von Genf hat Burkinis in den städtischen Schwimmbädern zugelassen. Er beschloss am Montagabend auf Betreiben der Linken, das Reglement für öffentliche Sportanlagen zu ändern.
14.02.2023, 01:2814.02.2023, 13:20
Mehr «Schweiz»

38 Stadtratsmitglieder sprachen sich für die Änderung aus, 33 waren dagegen. Die Genfer Stadtpräsidentin und Vorsteherin des Sportdepartements Marie Barbey-Chappuis (Die Mitte) versuchte ohne Erfolg den Stadtrat von einem Nein zu überzeugen: «In den meisten Fällen ist das Tragen des Burkinis nicht die Wahl der Frauen, sondern das Ergebnis einer patriarchalischen Gesellschaft, die die Linke bekämpft», argumentierte sie.

epa03366113 A young Turkish woman cools off while wearing a burkini at an open-air bath in Berlin, Germany, 20 August 2012. EPA/STEPHANIE PILICK
Sorgt immer wieder für Diskussionen: Eine junge Frau badet im Burkini. (Archiv)Bild: EPA

Die aktuelle Regelung funktioniere seit fünf Jahren zufriedenstellend und entspreche den Erfordernissen der Hygiene und Sicherheit, fuhr sie fort.

Für die Befürworter marginalisiert das Burkini-Verbot eine bereits schwache Bevölkerungsgruppe. In ihren Augen ist der Burkini nur ein einfacher Badeanzug. Andere Schwimmbäder in der Westschweiz haben bereits solche Regeln. Es gehe darum, Empathie und Inklusivität zu zeigen, sagte eine sozialdemokratische Politikerin.

Die SVP kündigte bereits an, ein Referendum gegen diese Änderung zu ergreifen. Die Linke spiele mit den Wünschen von Minderheiten und betreibe Wahlkampf, ohne sich um die hygienischen Probleme zu kümmern, die der Burkini verursachen könnte, sagte ein SVP-Stadtrat.

(sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
281 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
The Moose
14.02.2023 05:35registriert März 2019
So ein Entscheid ist leider Ostern und Weihnachten zusammen für die SVP und nachher wundert man sich wieder, weshalb links Stimmen verliert... Indem man Kleidungsstücke legalisiert, welche die Unterdrückung der Frauen symbolisiert, hilft man diesen nicht wirklich. Während sich die Männer ganz normal kleiden zwingen sie ihre Frauen sich wie im Mittelalter zu kleiden und dies wird in der Schweiz noch behördlich unterstützt, traurig...
20275
Melden
Zum Kommentar
avatar
Pebbles F.
14.02.2023 06:11registriert Mai 2021
Nie, nie würde ich den Sünnelern meine Stimme geben! Und ich kann es nicht fassen, warum die SP jedes Mal über das blöde Toleranz-Stöcklein springen muss 🤦‍♀️.
Ganzkörperverhüllung ist frauenfeindlich, im Falle der Badi auch unhygienisch.
21993
Melden
Zum Kommentar
avatar
Yolo
14.02.2023 07:34registriert Mai 2015
Religiöse Fundamentalisten wie die Taliban schreiben den Frauen vor, welche Kleidung sie tragen dürfen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
14117
Melden
Zum Kommentar
281
Nur 9 Monate im Amt: UBS-Boss Ermotti streicht Monster-Bonus für 2023 ein
UBS-Chef Sergio Ermotti hat mit seiner Rückkehr zur Grossbank ordentlich mehr Lohn kassiert. Für neun Monate 2023 verdiente er 14,4 Millionen Franken.

Für UBS-Chef Sergio Ermotti hat sich die Rückkehr zur Grossbank auch mit Blick auf den Gehaltscheck gelohnt. Überhaupt verdienten die Top-Kader und Verwaltungsräte der UBS deutlich mehr.

Zur Story