Nach Erkenntnissen des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB) gab es seit 2001 aus der Schweiz 55 mutmassliche Ausreisen von mutmasslichen Dschihadisten in Konfliktgebiete. 31 davon gingen in den Irak oder nach Syrien, 24 weitere nach Afghanistan, Pakistan, in den Jemen oder nach Somalia.
Die Anzahl registrierter Ausreisen von Dschihadisten aus der Schweiz hat sich demnach binnen eineinhalb Jahren fast verdreifacht. Von 2001 bis im Mai vergangenen Jahres hatte der NDB nach eigenen Angaben rund 20 vom Dschihad motivierte Ausreisen in Konfliktgebiete registriert.
Ein Jahr später waren es bereits 40. Allein in den vergangenen vier Monaten kamen 15 weitere Ausreisen hinzu, wie NDB-Sprecherin Isabelle Graber auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA in einer Stellungnahme schrieb. Über 17 der Ausreisen nach Syrien und Irak und sechs in die anderen Regionen habe der NDB gesicherte Erkenntnisse. Bislang war von zehn Fällen mit gesicherten Informationen die Rede gewesen.
Die Zahl der Ausreisen sei «kumuliert», betonte Graber. Einige der mutmasslichen Dschihadisten seien mehrfach in die Konfliktgebiete und wieder zurück gereist. Andere seien zurück in der Schweiz und wieder andere weiter vor Ort. Sechs Dschihadisten aus der Schweiz seien getötet worden.
Der NDB wollte keine Angaben zu Identität, Nationalität, Alter, Geschlecht oder Wohnort der mutmasslichen Dschihadisten machen. Man wolle lediglich allgemeine Zahlen nennen, um die Bevölkerung zu informieren. (wst/sda)