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Israel will eine Ausstellung in Zürich verhindern, die vom Schweizer Steuerzahler mitfinanziert wird

Plakat der Ausstellung« Breaking the Silence» in Zürich.
Plakat der Ausstellung« Breaking the Silence» in Zürich.bild via facebook

Israel will eine Ausstellung in Zürich verhindern, die vom Schweizer Steuerzahler mitfinanziert wird

03.06.2015, 07:0403.06.2015, 08:59
Kian Ramezani
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Morgen eröffnet im Kulturhaus Helferei in Zürich die Ausstellung «Breaking the Silence». In der gleichnamigen NGO sind israelische Soldaten organisiert, die über Kriegsverbrechen bei ihren Einsätzen in der Westbank und Gazastreifen sprechen. Die Ausstellung wird unter anderem von der Stadt Zürich und dem EDA in Bern finanziert. Darüber ist die israelische Regierung offenbar so erbost, dass ihr Botschafter in Bern am Dienstag eine Protestnote deponiert hat.

Breaking the Silence ist eine NGO von ehemaligen und aktiven israelischen Soldaten, deren Ziel es ist, in der israelische Gesellschaft eine Diskussion über den moralischen Preis der Besatzung zu führen. Sie publiziert Berichte von Soldaten über ihre Erlebnisse während ihres Dienstes (siehe Video unten). Die israelische Armee und Regierung lehnen die Organisation ab und kritisieren deren finanzielle Unterstützung durch ausländische Regierungen und NGOs.

Die Zeitung Haaretz zitiert einen ungenannten hochrangigen Mitarbeiter des israelischen Aussenministeriums, wonach Botschafter Yigal Caspi beim EDA «scharf» gegen die finanzielle Unterstützung der Schweiz für die Ausstellung protestierte, da diese das «Ansehen Israels beschmutze».

Yigal Caspi (links) beim traditionellen Neujahrsempfang 2015 in Bern mit Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga und Aussenminister Didier Burkhalter.
Yigal Caspi (links) beim traditionellen Neujahrsempfang 2015 in Bern mit Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga und Aussenminister Didier Burkhalter.Bild: KEYSTONE

Auf dem Flyer der Ausstellung danken die Organisatoren an erster Stelle dem Eidgenössischen Departement für Auswärtige Angelegenheiten und dem Finanzdepartement der Stadt Zürich. Laut dem israelischen Newsportal NRG beträgt der Zuschuss des EDA 15'000 und jener der Stadt Zürich 10'000 Franken.

«Ich habe unsere Botschaft in Bern angewiesen, umgehend nach Massnahmen zu suchen, die gegen die Ausstellung ergriffen werden können», erklärte die stellvertretende israelische Aussenministerin Tzipi Hotovely am Dienstag in Jerusalem. «Wir werden diese Organisation nicht ignorieren, deren einziges Ziel es ist, israelische Soldaten in Verruf zu bringen, da sie auf der internationalen Bühne operiert, um Israels Ansehen schweren Schaden zuzufügen.»

Stellvertretende israelische Aussenministerin Tzipi Hotovely.
Stellvertretende israelische Aussenministerin Tzipi Hotovely.Bild: Emil Salman/AP/KEYSTONE

Die NGO «Breaking the Silence» hat die Anschuldigungen ihrer Regierung in ebenso scharfen Worten zurückgewiesen: «Es wäre schön, Hotovely und andere Regierungsvertreter kämen an die Ausstellung und würden den Soldaten zuhören und mit ihnen diskutieren, statt auf feigem und gewalttätigem Weg zu versuchen, sie zum Schweigen zu bringen.» 

EDA-Sprecher Jean-Marc Crevoisier erklärte gegenüber «Haaretz», man habe die Protestnote von Botschafter Caspi zur Kenntnis genommen, werde sie aber nicht kommentieren. Die Schweiz setze sich für einen gerechten und dauerhaften Frieden zwischen Israelis und Palästinensern ein, basierend auf einer Zwei-Staaten-Lösung, so Crevoisier. Eine Voraussetzung für Frieden sei, dass sich alle Konfliktparteien besser an das internationale Recht hielten.

Ein israelischer Soldat spricht über seinen Einsatz während des letzten Gazakriegs.YouTube/Breaking the Silence / שוברים שתיקה
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16 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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alessandro
03.06.2015 07:25registriert März 2014
kausaler fehlschluss, es ist nicht die ausstellung welche israels ansehen beschmutzt, sondern die taten. und genau um diese geht es in der ausstellung...
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Azoth
03.06.2015 07:35registriert August 2014
Ich kann nur hoffen, dass Seitens der Schweiz Massnahmen getroffen werden, den Mossat von der Ausstellung fern zu halten. Ich möchte bei meinem Besuch der Ausstellung nicht überwacht werden.
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Kenner
03.06.2015 08:41registriert März 2014
Wie war das nochmals mit der Meinungsfreiheit? Die wichtigsten Säulen der Demokratie ist die Meinungs- und Pressefreiheit oder so ähnlich...
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