Schweiz
Justiz

Ungarisches Paar soll Frauen in Zürich zur Prostitution gezwungen haben

Eine leuchtende Frauenreklame des Roland Kinos, aufgenommen am Donnerstag, 14. November 2013 in Zuerich. (KEYSTONE/Ennio Leanza)
Das Paar soll Frauen zu Sexarbeit an der Langstrasse gezwungen haben.Bild: KEYSTONE

Ungarisches Paar soll Frauen in Zürich zur Prostitution gezwungen haben

Ein ungarisches Paar steht heute Montag in Zürich wegen Menschenhandels vor Gericht. Die beiden sollen drei Frauen, darunter auch Verwandte, zur Prostitution gezwungen haben.
23.06.2025, 06:0523.06.2025, 07:31

Das Paar soll die prekären Lebensumstände der Frauen ausgenutzt haben, wie den Anklageschriften zu entnehmen ist. Unter Drohungen brachten sie die Frauen demnach dazu, in die Schweiz mitzugehen.

Im Zürcher Langstrassenquartier mussten diese laut Anklage tun, was das Paar ihnen befahl. Dazu gehörten auch Sex ohne Kondom oder ungewöhnliche und brutale Praktiken. Die Frauen erhielten jeweils nur einen geringen Teil des Geldes, während die Beschuldigten zehntausende Franken einsackten. Arbeiten mussten die Frauen jeden Tag.

In Zürich soll vor allem die Beschuldigte, die laut Anklage selber als Sexarbeiterin tätig war, die Frauen streng überwacht und die Kommunikation mit den Freiern geführt haben. Der Beschuldigte soll neben angedrohter Gewalt auch eine der Frauen geschlagen haben.

Acht Jahre Freiheitsstrafe gefordert

Die vorgeworfenen Ereignisse spielten sich zwischen 2020 und 2022 ab. Der 39-Jährige und die 29-Jährige wurden schliesslich verhaftet und sitzen seit dem 20. November 2022 im Gefängnis.

Die Staatsanwaltschaft verlangt für beide Beschuldigte Freiheitsstrafen von acht Jahren wegen Menschenhandels und Förderung der Prostitution. Letztere wäre aufgrund der Umstände strafbar. Die beiden sollen für zehn Jahren des Landes verwiesen werden. Zudem sollen sie je 24'600 Franken Ersatzforderung bezahlen.

Welche Anträge die Verteidiger stellen, wird an der Verhandlung bekannt. Das Bezirksgericht Zürich hat zwei Verhandlungstage angesetzt. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
11 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Doppellottotreffer
23.06.2025 07:00registriert September 2021
"Die Ereignisse" spielten sich zwischen 2020 und 2022 ab und die 3 missbrauchten Frauen wurden jeden Tag zur Sexarbeit gezwungen. Also wurden ihnen je mindestens 1 bis maximal 3 Jahre ihres Lebens gestohlen. Und dafür sollen sie vom kriminellen Paar nur mit insgesamt knapp 50'000.- Franken entschädigt werden? Recht sähe in meinen Augen anders aus!
353
Melden
Zum Kommentar
11
Marronibäume breiten sich im Norden der Schweiz aus
Die Kastanienbäume sind klimarobuster und bieten auch gleich Essbares. In Schweizer Städten ersetzen sie deshalb zunehmend empfindlichere Bäume. Allein in Zürich hat sich ihre Zahl in den letzten drei Jahren verdreifacht.
200 Marronibäume stehen mittlerweile in der Stadt Zürich. 2022 waren es noch 64. Und obwohl das Marroni-Projekt der Stadt Zürich schon vor zwei Jahren offiziell beendet wurde, soll der Bestand weiter wachsen. 500 Bäume möchte Umweltnaturwissenschaftler Luca Bronzini erreichen. «Das bräuchte es, damit alle sammeln könnten, die Lust dazu haben», sagt er zu SRF. Derzeit kümmert er sich mit seinem Projektpartner Luis Muheim ehrenamtlich um die Verbreitung der Edelkastanie.
Zur Story