Brian Keller, der «berühmteste Häftling der Schweiz», ist wieder in Freiheit. Das Zwangsmassnahmengericht des Bezirksgerichts Zürich hat einen Antrag seiner Anwälte gutgeheissen und ihn am Dienstagmorgen entlassen. Damit Keller jedoch auf freiem Fuss bleiben kann, muss er sich an Regeln halten.
Die Oberstaatsanwaltschaft nennt in ihrer Mitteilung vom Dienstag drei Ersatzmassnahmen, die der 28-Jährige befolgen muss. Er muss sich sozialpädagogisch begleiten lassen, eine Psychotherapie absolvieren und ein Kontakt- und Rayonverbot zu seinem Kontrahenten «Skorp808» einhalten, den er niedergeschlagen hatte.
Die zuständigen Betreuungspersonen sind verpflichtet, die Staatsanwaltschaft zu informieren, wenn sich Keller nicht an diese Auflagen hält. Die Staatsanwaltschaft führt das Strafverfahren wegen Aufforderung zu Verbrechen oder Gewalt und Körperverletzung gegen Keller derweil weiter. Es dürfte dereinst also zu einer weiteren Anklage gegen den Boxer kommen.
Keller sass seit Mai wieder im Gefängnis, nachdem er seinen Kontrahenten «Skorp808» auf Social Media bedroht hatte und ihn später vor einem Hauseingang niedergeschlagen hatte. Eine Überwachungskamera filmte Keller dabei, wie er aus dem Nichts auftauchte und «Skorp808» zu Boden schlug.
Der TikTok-Influencer, mit dem Keller seit geraumer Zeit eine Fehde auf Social Media austrägt, erlitt dabei einen Jochbeinbruch. Seit Mai sitzt er aber selber ebenfalls in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft eröffnete gegen ihn ein Strafverfahren wegen des Verdachts auf Drohungen und weitere Delikte.
Keller wurde 2013 durch einen SRF-Dok-Film als «Jugendstraftäter Carlos» landesweit bekannt. Der Schweizer kam - von den Medien und der Öffentlichkeit begleitet - am 10. November 2023 nach jahrelangen Aufenthalten in verschiedenen Gefängnissen frei.
Mit 28 Jahren könne er endlich sein eigenes Leben leben, sagte er damals, umringt von Kameraleuten. Er wolle Profiboxer werden und einfach ein anständiger Bürger sein. (sda)
Vorneweg schonmal mein Beileid an dsd nächste Opfer. Alles nur eine Frage der Zeit.
"Die Definition von Wahnsinn ist immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten"
Ich bin gespannt ob es diesmal anders kommt
Die Sondrsettings, welche uns Steuerzahler eine Menge Geld gekostet haben, konnten diesen x- fachen Wiederholungstäter in keinster Weise davon abhalten, kaum draussen wieder straffällig zu werden. Diese Ersatzmassnahmen werden das auch nicht.
Bei solchen Tätern ist unser Rechtsystem aufgebaut mit dem Vorsatz ‚Integration statt Strafe’ fast schon machtlos.