Mutmassliche Tricksereien zum Erschleichen erhöhter Subventionen hat es nicht nur bei den städtischen Verkehrsbetrieben Luzern AG (VBL) gegeben. Auch bei Postauto, BLS oder Bus Ostschweiz werden Kader juristisch zur Rechenschaft gezogen.
Der «Fall Postauto» wurde 2018 publik. Demnach hat das Unternehmen der Post seit 2007 Erträge aus dem subventionierten regionalen Personenverkehr falsch verbucht. Die Post zahlte zu viel erhaltene Subventionen in der Höhe von 205,3 Millionen Franken an Bund, Kantone und Gemeinden zurück.
Die gesamte Geschäftsleitung von Postauto wurde freigestellt, die Post-Konzernchefin trat zurück. Gegen sieben Kaderleute von Post und Postauto wurde ein Verfahren eingeleitet.
Auch Verantwortliche von BLS und Bus Ostschweiz werden juristisch zur Rechenschaft gezogen. Die BLS soll nach Angaben des Bundesamts für Verkehr (BAV) Halbtax-Einnahmen nicht deklariert haben, um höhere Subventionen zu erhalten. Der Trick bei Bus Ostschweiz soll darauf beruht haben, dass abgeschriebene Busse an ein Tochterunternehmen verkauft und zurückgemietet wurden.
Zu hohe Subventionsbezüge stellten BAV und Kantone zudem bei den SBB, den Freiburgischen Verkehrsbetrieben (TPF), der Standseilbahn St-Imier-Mont-Soleil BE sowie einem niederländischen Güterzug-Unternehmen fest. (sda)