In der am Institut für Rechtsmedizin der Universität Zürich ausgewerteten Haarprobe sind keine Spuren von GHB (Gamma-Hydroxybuttersäure) nachweisbar. Es liegen demzufolge keine Anhaltspunkte vor, wonach die 34-jährige Grünen-Politikerin Jolanda Spiess-Hegglin mit solchen Substanzen betäubt worden war.
Die Strafuntersuchung wegen möglicher Delikte gegen die sexuelle Integrität wird dennoch fortgesetzt. In den vergangenen Wochen hat die Staatsanwaltschaft des Kantons Zug zahlreiche Personen zum Vorfall befragt. Ihre Aussagen werden zurzeit ausgewertet. Weitere Einvernahmen stehen an. Wann mit dem Abschluss der Strafuntersuchung zu rechnen ist, lässt sich noch nicht sagen.
Die Affäre um die 34-jährige Jolanda Spiess-Hegglin von den Grünen und Markus Hürlimann, dem damaligen Präsidenten der SVP Zug, soll sich nach den Feierlichkeiten für den neuen Landamman in der Nacht auf Sonntag, 21. Dezember, bei der viel Alkohol geflossen war, abgespielt haben. Der 40-Jährige wird verdächtigt, Hegglin K.o.-Tropfen verabreicht und gegen ihren Willen Sex mit ihr gehabt zu haben.
«Diese Meldung entlastet Markus Hürlimann, das freut uns sehr», sagt SVP-Kantonsrat Michael Riboni in einer ersten Stellungnahmen gegenüber watson. Ebenso sieht es der kantonale FDP-Präsident Jürg Staub: «Wir haben nichts anderes erwartet.» Rücktritte wollte er keinen fordern: «Das sollen die beiden Parteien unter sich klären.»
Hegglin sagte, an der Feier habe sie mit Hürlimann über Politik gesprochen. Was danach passierte, wisse sie nicht mehr, sie habe einen Filmriss. Was in jener Nacht passierte, ist bis heute nicht klar.
Spiess-Hegglin zweifelte schon Anfang Februar, dass bei der Haaranalyse Hinweise auf K.o-Tropfen gefunden werden: «Ich rechne nicht mit einem Erfolg, weil eine Analyse technisch extrem aufwendig ist», wurde sie vom «Sonntags Blick» zitiert.
Für den Leiter des Zentrums für Forensische Haaranalytik am Institut für Rechtsmedizin der Universität Zürich, Markus Baumgartner, sind Haar-Analysen allerdings ein sicherer Wert: «Haare sind wie ein Fahrtenschreiber», sagte Baumgartner dem «Sonntags Blick». Sie würden alles aufzeichnen. «Waren K.-o.-Tropfen im Spiel, kann das eine Haaranalyse zeigen.»
Der zu untersuchende Vorfall ereignete sich in der Nacht auf Sonntag, 21. Dezember 2014, im Nachgang der Feier zur Wahl des Landammanns in der Stadt Zug. Was sich genau zugetragen hat, ist Gegenstand der laufenden Untersuchung. Auch in bereits früher ausgewerteten Blut- und Urinproben konnten keine narkotisierend wirkende Stoffe nachgewiesen werden. (pma/whr)
hoffe das hat Konsequenzen für sie!