Der Aargauer SP-Nationalrat Cédric Wermuth will, dass Bund und Kantone die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern und gemeinsam für ein Angebot an familienexterner Betreuung sorgen, das dem tatsächlichen Bedarf entspricht. Die Idee sei, dass tiefe und mittlere Einkommen keine direkten Beiträge mehr bezahlen, so Wermuth.
In seiner parlamentarischen Initiative verlangt er, dass sich Bund, Kantone und Arbeitgeber angemessen an den Kosten beteiligen. «Das Gesetz müsste den Finanzierungsschlüssel zwischen Bund und Kantonen festlegen, zum Beispiel im Verhältnis 2 zu 1, sowie Form und Höhe des Arbeitgeberbeitrags», schreibt Cédric Wermuth.
Er argumentiert, die finanzielle Belastung der Haushalte und Familien durch die familienexterne Kinderbetreuung sei in der Schweiz im Vergleich mit den 36 Mitgliedstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) rekordhoch. «Ein Vergleich mit den umliegenden Ländern zeigt, dass die Vollkosten für die familienexterne Kinderbetreuung zwar vergleichbar sind», schreibt Wermuth.
«In der Schweiz ist die Beteiligung der öffentlichen Hand und der Arbeitgeber aber deutlich tiefer als in Deutschland, Frankreich oder Österreich.» Hinzu komme, dass in der Schweiz Angebot und Kosten je nach Kanton und Gemeinde «massiv variieren». Damit werde die Suche nach einem bezahlbaren Platz in einer Kindertagesstätte für Eltern zur Lotterie.
Der SP-Nationalrat verweist in seinem Vorstoss auch auf eine Untersuchung des Bundesamts für Statistik. Diese habe gezeigt, dass jede fünfte befragte Frau angab, dass sie Teilzeit anstatt Vollzeit arbeite, weil sie sich um die Kinder kümmern müsse. Dadurch würden die Haushalte die finanziellen und organisatorischen Folgen der «Gratisarbeit» der Kinderbetreuung bezahlen.
Sagt ein Vater welcher mit seiner Partnerin 50/50 Arbeit/Kind teilt.