Kinderspital meldet Zunahme von Vernachlässigungen
Bei der Kinderschutzgruppe des Zürcher Kinderspitals sind im vergangenen Jahr deutlich mehr Verdachtsfälle zu vernachlässigten Kindern gemeldet worden als in den Jahren zuvor. Vernachlässigungen machen mittlerweile einen Viertel aller Misshandlungsmeldungen aus.
Anlaufstellen für Opfer von häuslicher Gewalt
Unter häuslicher Gewalt versteht man körperliche, psychische oder sexuelle Gewalt innerhalb einer Familie oder in einer aktuellen oder aufgelösten Paarbeziehung.
Betroffene können sich bei den kantonalen Opferhilfestellen melden, die auf der Website der Opferhilfe Schweiz zu finden sind. Die Beratung ist kostenlos, vertraulich und anonym. Sollten sich Frauen zu Hause nicht mehr sicher fühlen, finden sie in Frauenhäusern eine sichere Unterkunft. Weitere Unterstützung bietet das Frauen-Nottelefon. Betroffene Männer können sich an die Anlaufstelle Zwüschehalt oder an das Männerbüro Zürich wenden.
Bei Straftaten im Ausland können Schweizer Staatsangehörige die Helpline des EDA kontaktieren: +41 800 24 7 365.
Im Jahr 2017 wurden erst 11 Prozent der gemeldeten Fälle als Vernachlässigung erfasst. Seither sei es jedes Jahr zu einer Zunahme der Fallzahlen in dieser Kategorie gekommen, teilte die Kinderschutzgruppe am Donnerstag mit.
Zur Vernachlässigung gehören unter anderem Mangelernährung und unzureichende Hygiene. Aber auch emotionale und erzieherische Vernachlässigung wird dazu gezählt. Die Zahl der psychischen Misshandlungen und des sexuellen Missbrauchs blieb im letzten Jahr hingegen stabil. Insgesamt registrierte die Kinderschutzgruppe im vergangenen Jahr 679 Fälle von möglichen Misshandlungen. (yam/sda)