Vereint gegen die Klimaerwärmung: Juso, Junge Mitte, Junge Grüne, Junge GLP und Junge EVP haben sich für ein Ja zum CO2-Gesetz zusammengeschlossen. Sie stellen die Generationengerechtigkeit ins Zentrum ihrer Argumentation.
Am Donnerstag lancierte die «Jungallianz für das Klima» vor den Medien in Bern ihren Abstimmungskampf. Die Jungparteien wurden von minderjährigen Mitgliedern vertreten, nicht von den Parteipräsidenten. Dies solle symbolisch für die Generationengerechtigkeit stehen, betonten sie.
«Der Klimawandel ist eine der grössten Sorgen der jungen Menschen von heute, denn für uns ist diese Krise eine existenzielle Bedrohung», sagte Éléonore-Constance Billet, 16-jährige Jungpolitikerin der Grünen. Je länger jeder politische Lösungsvorschlag abgelehnt werde, desto grösser würden die Auswirkungen des Klimawandels.
«Ich weiss nicht, wie lange ich noch in dieser Umgebung leben kann, ohne ernsthafte gesundheitliche Schäden davonzutragen, ob der Klimawandel in den nächsten Jahren wirtschaftliche Folgen für meine Familie haben wird, ob meine Existenz gesichert bleibt», sagte Billet. Das alles seien unabsehbare Folgen dieser Klimakrise.
Das vom Parlament verabschiedete CO2-Gesetz sei ein wichtiger Zwischenschritt, um die Pariser Ziele zu erreichen und schaffe Anreize für eine nachhaltige Wirtschaft, hielten die Jungpolitiker unisono fest. Das CO2-Gesetz treffe dringend notwendige Massnahmen, um Emissionen im Verkehr, dem Gebäudesektor und der Industrie zu mindern.
Mit dem CO2-Gesetz würden auch klimafreundliche Investitionen unterstützt, sagte Eric Bieri, 16-jährig, Mitglied der Jungen Mitte. «Es fördert zum Beispiel den Ausbau von Ladestationen für Elektroautos in Wohnsiedlungen, es beschleunigt die Anschaffung von Elektrobussen im öffentlichen Verkehr oder die Planung und Finanzierung von Fernwärmenetzen.»
Durch den Klimafonds und die Rückverteilung würden Investitionen zurück in die Wirtschaft fliessen und an die Bevölkerung gehen, argumentierte Bieri weiter. Das helfe, dem Klimawandel entgegenzutreten, die heimische Wirtschaft zu stärken und gefährdete Regionen zu unterstützen.
Die 17-Jährige Laureline Wasilewski, Mitglied der Jungen Grünliberalen, warnte vor einem Nein: «Dann hätte die Schweiz keine nationale Strategie, um die inländischen CO2-Emissionen zu mindern.» Ein neues Gesetz müsste in einem langjährigen parlamentarischen Prozess bestimmt werden. Die Schweiz müsse schnell von fossilen Brennstoffen wegkommen, sagte der 14-Jährige Leandro Gugger, Mitglied der JEVP. «Je länger wir warten, desto teurer wird es, dies zu erreichen.»
Gegen das Gesetz wurde das Referendum ergriffen: zum einen von einem Wirtschaftskomitee mit Unterstützung der SVP, dem das Gesetz zu weit geht, zum anderen von Westschweizer Klimastreikenden, denen es zu wenig weit geht.
Insbesondere mit den Argumenten der Wirtschaft könne er wenig anfangen, sagte der 14-Jährige Fernando Frauenfelder, Juso-Mitglied. Die «Fossillobby» sehe nur ihre Profite in Gefahr. «Profite dürfen nicht eine höhere Priorität haben als die Zukunft unseres einzigen Planeten.» (sda)