Die Deutsche Stadt Konstanz hat Mitte Mai den Klimanotstand ausgerufen. Und nimmt diesen sehr ernst. Im Kampf gegen die Erderwärmung will Oberbürgermeister Uli Burchardt sogar auf das Feuerwerk am Seenachtsfest verzichten.
Für Burchardt sind die ökologischen Auswirkungen des Feuerwerk zu gross. Doch nicht nur das. Auch der Feinstaub und die Lärmemissionen seien Gründe, darüber nachzudenken, «ob das Feuerwerk als Höhepunkt zur heutigen Zeit überhaupt noch passt», so der Bürgermeister gegenüber SRF.
Auch in der Schweiz sind die Feuerwerke nicht nur schön anzusehen: In einer Untersuchung kam das Bundesamt für Umwelt (Bafu) zum Schluss, dass alle Feuerwerke in der Schweiz gemeinsam für ein bis zwei Prozent des gesamten Feinstaub-Ausstosses verantwortlich sind.
Den Klimawandel stoppen, werden aber auch Feuerwerkverbote nicht. Denn die Auswirkungen auf das Klima sind gering. Gegenüber der Sendung 10vor10 sagt Klimaforscher Reto Knutti von der ETH Zürich: «Was wir mit dem Auto und dem Flugzeug an CO2 ausstossen ist bis zu 10'000 Mal mehr als was die Feuerwerke bewirken. Wichtig ist deshalb, dass wir da den Hebel ansetzen.»
Die Schweizer Veranstalter nehmen es daher gelassen. In Zürich, wo in rund einem Monat das «Züri Fäscht» stattfindet, werden weiterhin die Raketen gezündet. Gemäss dem Sicherheitsdepartement steht ein Verbot nicht zur Diskussion. Auch in Bern und Basel wird man nicht auf die Feuerwerke zum Nationalfeiertag am 1. August verzichten.
(ohe)
Hauptsache man bezahlt seine Steuern, aber hält sonst die Klappe.